Auszeichnung Auszeichnung: Daniel Kehlmann mit Kleist-Preis ausgezeichnet

Berlin/dpa. - Kehlmann erhielt die traditionsreicheAuszeichnung in einer Matinee-Veranstaltung im Berliner Ensemble. Der31-jährige Autor hatte zuletzt mit «Ich und Kaminski» sowie «Die Vermessung der Welt» - einer Geschichte über die Entstehung dermodernen Wissenschaft rund um die Forscher Alexander von Humboldt undCarl Friedrich Gauß - international großen Erfolg.
Der Literaturkritiker Uwe Wittstock, der diesmal alsVertrauensmann der Kleist-Stiftung das Vorschlagsrecht hatte, betontein seiner Begründung, Kehlmann habe mit seinen letzten Büchern nichtnur große Erfolge gehabt, sondern er habe auch «große Bücher»geschrieben. Ausgezeichnet werden mit dem Kleist-Preis Kehlmannsepische Werke, die «sich ebenso spielerisch wie humorvoll innaturwissenschaftlichen und philosophischen Wissengebieten bewegen».
Die Bücher des in München geborenen und heute in Wien lebendenAutors, der bereits rund ein Dutzend Romane und Erzählungen vorgelegthat, wurden weltweit in etwa ein Dutzend Sprachen übersetzt. Kehlmannhat bereits den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und denHeimito-von-Doderer-Preis bekommen.
Der Kleist-Preis wurde erstmals 1912 verliehen und erinnert an denDramatiker Heinrich von Kleist («Der zerbrochene Krug»), der am 21.November 1811 am Berliner Wannsee Selbstmord beging. Der renommiertePreis galt während der Weimarer Republik als die bedeutendsteliterarische Ehrung in Deutschland. Preisträger waren damals unteranderem Robert Musil, Bertolt Brecht und Anna Seghers. Nach derWiederbegründung des Preises 1985 wurden Schriftsteller wie HeinerMüller, Ernst Jandl, Herta Müller, Judith Hermann, Albert Ostermaier,Martin Mosebach, Emine Sevgi Özdamar und zuletzt 2005 derÖsterreicher Gert Jonke ausgezeichnet.