Ausstellung Ausstellung: «LaLa Land Parodie Paradise»

München/dpa. - Die zwei Projekte im Haus der Kunst - «Pirate Project» und«Western Fort» - habe er schon mehrere Jahre geplant, sagte der 59-jährige Künstler bei der Eröffnung, doch erst in München habe ereinen Bezug zum Gebäude entdeckt. Deshalb habe er die Front desehemaligen Nazi-Kunsttempels mit einem gigantischen, aufblasbarenBlumenarrangement dekoriert: «Ich dachte darüber nach, dass schonMenschen anderer Generationen diesen Raum besetzt hatten und wiedie Geschichte hier alles Heutige überschattet. Vielleicht sollteman da Blumen drauftun und sagen: Vergiss die Vergangenheit! 1937ist vorbei, das hier ist jetzt!»
Auf den 2500 Quadratmetern des Erdgeschosses sind vielfältigeArbeiten zu sehen: Großformatige, wild gestische Bilder in Schwarzmit roten Blutspuren und entblößten Genitalien. LebensgroßePiratenschiffe sollen die Idee von Invasion und Gewalt belegen. Einzentrales, vieldiskutiertes Thema McCarthys ist der Ekel, der durchseine Bilder, Filme und Objekte hervorgerufen wird: Geschmiertes undBewegtes wird da gezeigt, Nacktheit und Verstümmelung, Füße undHände, Köpfe und Fratzen aus Gips und Stein, Penisse und Gebisse,Schokoladenplastiken und Malereien mit obskur-obszönem Inhalt.
Neben den zwei Projekten werden Arbeiten aus den 60er Jahren bisheute gezeigt. Die Ausstellung (Katalog 35 Euro) ist bis zum 28.August geöffnet. Chris Dercon, Leiter des Hauses der Kunst, sagte,McCarthy führe in dieser Schau eine Münchner Tradition der Groteske,der Skandale und der Deformiertheit in der Kunst weiter, so wie esTheodor Heine und der Simplizissimus sowie seine Zeitgenossen EgonSchiele und Gustav Klimt vorgemacht hatten.