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"ArtReview"-Magazin "ArtReview"-Magazin: Schwester des Emirs von Katar ist Einflussreichste im Kunstbetrieb

24.10.2013, 11:54
Sheikha Al-Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al-Thani, Präsidentin der Museumsbehörde in Katar in Doha im neuen Museum für islamische Kunst. Die Schwester des Emirs von Katar ist vom Magazin «ArtReview» zur einflussreichsten Person im internationalen Kunstbetrieb 2013 gewählt worden.
Sheikha Al-Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al-Thani, Präsidentin der Museumsbehörde in Katar in Doha im neuen Museum für islamische Kunst. Die Schwester des Emirs von Katar ist vom Magazin «ArtReview» zur einflussreichsten Person im internationalen Kunstbetrieb 2013 gewählt worden. dpa Lizenz

London/dpa - Die Schwester des Emirs von Katar, Sheikha Al-Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al-Thani, ist vom Magazin „ArtReview“ zur einflussreichsten Person im internationalen Kunstbetrieb 2013 gewählt worden. Als Chefin der Museumsbehörde des Emirates sei sie für Ausgaben von jährlich rund einer Milliarde US-Dollar (724 Millionen Euro) für Galerien, Filmfestivals und öffentlich zugängliche Kunst zuständig, hieß es am Donnerstag von „ArtReview“.

Auf Platz zwei der Liste der „Power 100“, die jährlich von einer internationalen Jury zusammengestellt wird, steht der aus Deutschland stammende Galerist David Zwirner. Er betreibt Galerien in London und New York und vertritt unter anderem den aufsteigenden kolumbianischen Künstler Oscar Murillo. Es folgen weitere Galeristen, Kuratoren und Museumsdirektoren wie Iwan Wirth, Larry Gagosian, Hans Ulrich Obrist, Julia Peyton-Jones und Nicholas Serota.

Ai Weiwei unter den Top Ten

Erster Künstler auf der Liste ist der Chinese Ai Weiwei auf Platz neun. Im vergangenen Jahr war er noch Nummer drei. Den deutschen Maler Gerhard Richter, teuerster lebender Künstler der Welt und im Vorjahr Sechster, sieht „ArtReview“ diesmal auf Platz 15. Im vergangenen Jahr hatte die damalige Documenta-Chefin Carolyn Christov-Bakargiev die Liste angeführt. Sie steht nun noch auf dem 20. Platz.

Das Emirat Katar fördert nicht nur Kunst im eigenen Land, sondern auch im Ausland. In London war Katar etwa 2012 Sponsor einer großen Ausstellung zu Damien Hirst in der Tate Modern. „Wenn es um pure Kaufkraft geht (...), dann gibt es keinen Zweifel daran, dass Katar an der Spitze des Wettbewerbs steht“, heißt es in der Begründung für die Entscheidung.

Doha ist Zentrum für islamische Kunst

Doch es gehe nicht ausschließlich ums Geld: Sheikha Al-Mayassa bint Hamad bin Khalifa Al-Thani habe es mit ihrer Arbeit auch geschafft, Katars Hauptstadt Doha zum Zentrum für islamische Kunst zu machen und parallel große Ausstellungen aus dem Ausland in die Stadt zu bringen.

Allerdings betont „ArtReview“ auch, dass der Einfluss frischer Ideen Katar nicht zu einem liberalen Staat gemacht habe. So sei im vergangenen Sommer eine Ausstellung von drei antiken griechischen Skulpturen, die Nackte abbildeten, von den Behörden unterbunden worden. „Das autoritäre Regime, das für alle diese Kunstkäufe verantwortlich ist, ist weit davon entfernt, so etwas wie Demokratie im Staat zu erlauben“, heißt es von dem Magazin.