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ARD-Serie "WaPo Bodensee" ARD-Serie "WaPo Bodensee": Ole Puppe spielt Kommissar Andreas Rambach

17.01.2017, 11:00
Ole Puppe als Kommissar Andreas Rambach
Ole Puppe als Kommissar Andreas Rambach ARD/SWR/Patrick Pfeiffer

Halle - Von Halle an den Bodensee: Ole Puppe ist ab 17. Januar immer dienstags um 18.50 Uhr als Kommissar in der ARD-Vorabendserie „WaPo Bodensee“ zu sehen. Seine Anfänge als Schauspieler bestritt Puppe am Neuen Theater in Halle.

Der 47-Jährige ermittelt nun als Kommissar Andreas Rambach – ein launischer, aber überzeugter Polizist, der eifersüchtig auf seine neue Chefin ist. Eigentlich hätte er aufsteigen und Hauptkommissar werden sollen, nicht die kühle Blondine aus Hamburg. Nikta Vahid hat mit dem zweifachen Vater über seine Zeit in Halle, Peter Sodann als strengen Theater-Papa und die neue Rolle als Kommissar am Bodensee gesprochen.

Herr Puppe, was macht Kommissar Andreas Rambach aus – und mögen Sie ihn?
Ole Puppe: Ich mag ihn sehr gerne. Von den Charakteren, die man spielt, steckt auch immer etwas in einem selbst - zumindest in kleinen Anteilen. Andreas Rambach ist sehr bodenständig und im Gegensatz zu mir immer in seiner Heimat geblieben; er kennt sein Viertel, seine Leute. Er ist aus Gerechtigkeitssinn Polizist geworden und kann es nicht leiden, wenn jemand ungerecht behandelt wird.

Das wird ihm manchmal auch zum Verhängnis, weil er jeden kennt, in alles verstrickt ist und manchmal auch gegen Freunde ermitteln muss. Er ist idealistisch, aber ebenso ruppig, wenn ihm die Nasen nicht passen. Einmal hat er zum Beispiel mit ziemlichen reichen Schnöseln vom Internat zu tun, da kann er auch mal über die Stränge schlagen

Rambach kann aber auch anders ...
Puppe: Ja, das stimmt, er ist auch ein Macho. Dass seine neue Chefin eine Frau ist, kann er nicht leiden. Er ist sauer, weil er diesen Job hätte bekommen sollen. Sein Leben lang hat er darauf hin gearbeitet, Hauptkommissar zu werden und die Wache zu übernehmen. Aber der Plan ging nicht auf. Deswegen wehrt er sich, mal durch Boshaftigkeit, mal durch Sticheleien.

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Puppe: Ein großer Teil bestand im Wassertraining und darin, Bootfahren zu lernen und das Bodenseeschifferpatent zu erwerben. Wir haben in ein paar Tagen Theorie und Praxis gepaukt, hatten aber auch Kontakt zu Wasserpolizisten. In die Polizeiarbeit hatte ich mich bereits im Rahmen anderer Dreharbeiten in Berlin eingearbeitet. Außerdem war mein Schwiegervater Hauptkommissar, da kannte ich also schon einiges.

Sie waren von 1995 bis 1998 am Neuen Theater in Halle engagiert. Wie war diese Zeit?
Puppe: Die Zeit war toll und intensiv. Ich hatte dort mein erstes Engagement nach der Schauspielschule, war von morgens bis spät in die Nacht am Theater. Peter Sodann hatte damals viele junge Leute ans Neue Theater geholt. Wir konnten uns ausprobieren und eigene Sachen auf die Beine stellen.'
Ich kam aus dem Westen und Halle war zu dieser Zeit wahnsinnig spannend. 1995 war eine Zeit des Aufbruchs und Umbaus.
Außerdem finde ich die Stadt wunderschön. Aus dem Westen kannte ich keine Stadt mit einer so schönen Altbausubstanz, das hat mich sehr beeindruckt. Ich habe mich nie fremd gefühlt, der Menschenschlag war mir immer sehr nah. Ich hatte dort eine tolle Zeit – und das sage ich nicht, weil Sie von der MZ sind.

Wie war die Zusammenarbeit mit Peter Sodann?
Puppe: Er war der Patriarch, mit allem, was dazugehört. Er hat uns unter die Fittiche genommen und gefördert, war aber auch streng und offensichtlich der Chef. Da war nichts mit Mitbestimmung. Ich habe dort viel gelernt, auch von den älteren Kollegen. Peter Sodann war wie ein Papa – aber ein strenger.

Sind Sie ab und zu noch in Halle unterwegs?
Puppe: Nein, leider gar nicht, das habe ich bisher nicht geschafft. Mit Stefan Ludwig, der die „Zorn“-Krimis schreibt, bin ich noch immer ziemlich gut befreundet.

Sie sind mittlerweile hauptsächlich im Fernsehen zu sehen – warum die Abkehr vom Theater?
Puppe: Das hat sich einfach nicht ergeben. Aber ich spiele gern Theater, mache auch gern Musik. Doch das ist gerade etwas in den Hintergrund getreten, weil ich vier Jahre lang einen Bauernhof umgebaut habe – da waren mehr die Kettensäge und Hobelmaschine im Vordergrund. Aber das Theaterspielen kann durchaus wiederkommen.

Theater oder Fernsehen, was reizt sie mehr?
Puppe: Am Theater probt man wochenlang, das kann aber Segen und Fluch zugleich sein. Bei Film und Fernsehen geht alles schneller. Was wiederum ein Nachteil sein kann, weil man zum Beispiel nicht so viel Zeit hat, eine Figur zu entwickeln.

Was steht 2017 noch an?
Puppe: Nichts Konkretes, aber es gibt Anfragen. Ich bin gerade auch ruhig - und das Jahr ist noch jung.
Die Krimiserie „WaPo Bodensee“ startet heute um 18.50 Uhr im Programm der ARD.  (mz)