Architektur Architektur: Wowereit für Wiederaufbau von Schinkels Bauakademie
Berlin/dpa. - Denkbar wären ein Architekturmuseum oder eineKonzernrepräsentanz, wie es bereits in direkter Nachbarschaft derBertelsmann-Konzern mit dem Wiederaufbau des Kommandantenhausespraktiziert. Die Kosten für die Bauakademie werden auf 80 bis 100Millionen Mark (40,9 Millionen bis 51,1 Millionen Euro) geschätzt.In der vergangenen Woche hatte sich bereits ein Verein BerlinerBauakademie gegründet, der den Plan eines Architekturzentrums in derwiederaufgebauten Akademie unterstützt.
Wowereit sprach von einem bedeutenden Beispiel deutscher Baukunstund einer großartigen Leistung des Baugewerbes. Über 100 Lehrlingehatten die 22 Meter hohe Eckfassade auf dem historischen Grundrisserrichtet. Sie kostete 2,2 Millionen Mark. Dafür wurden auch 2800archäologische Fundstücke der 1836 fertig gestellten und 1962 gegeninternationale Proteste von der DDR abgerissenen Bauakademieausgewertet. Wowereit bezeichnete den vollständigen Wiederaufbauohne öffentliche Mittel als ein ambitioniertes Ziel.
Vertreter der Fachgemeinschaft Bau beklagten beim Festakt, vonden 233 Lehrlingen in der Baubranche hätten in diesem Jahr «zweiDrittel gleich in die Arbeitslosigkeit entlassen» werden müssen. DiePolitik müsse daher stärker gegen Schwarzarbeit vorgehen.
Das als Königliche Bauakademie von 1832 bis 1836 von Schinkelerrichtete Gebäude zwischen dem Werderschen Mark und der Spreediente der Ausbildung von Baumeistern und später auch der DeutschenHochschule für Politik. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegesbrannte es aus und wurde 1962 abgerissen, um Platz für den Neubaudes mittlerweile wieder abgerissenen DDR-Außenministeriums zuschaffen. Schinkels Bauakademie galt durch ihre besondereKonstruktion und Bautechnik als richtungweisend für die moderneArchitektur.