Architektur Architektur: Neue Infobox wirbt für Berlins Schloss
BERLIN/DAPD. - Die künftigen Nutzer des Forums - die Staatlichen Museen, die Humboldt-Universität sowie die Zentral- und Landesbibliothek - stellen darin ihre Konzepte vor. Für das Publikum ist die Infobox am Schlossplatz ab Donnerstag geöffnet.
Die Infobox sei ein Zeichen, dass es losgehe, sagte Berlins Kulturstaatssekretär Andre Schmitz. Schließlich handele es sich beim Humboldtforum um den "ambitioniertesten Kulturbau des wiedervereinigten Deutschlands". Der Staatssekretär im Bundesbauministerium, Rainer Bomba, betonte, mit der Eröffnung der Infobox sei man dem Ziel, Berlins historische Mitte zu gestalten, näher gekommen. 2013 solle der Grundstein für das Humboldtforum gelegt und 2019 dessen Eröffnung gefeiert werden. Die Kosten für die Infobox und deren achtjährigen Betrieb belaufen sich auf über 15 Millionen Euro. Das Projekt ist ausschließlich privat finanziert.
"Der Durchbruch ist da", sagte der Geschäftsführer des Fördervereins Berliner Stadtschloss, Wilhelm von Boddien, der sich seit zwei Jahrzehnten für die Wiedererrichtung engagiert. Die Architektur der Box solle vor allem die Modernität der Inhalte verdeutlichen. Von Boddien verwies auf einen vom Förderverein erfundenen Schloss-Spendenautomaten, der jeden Euro-Betrag entgegennehme. Der Verein will 80 Millionen Euro für die Gestaltung der barocken Fassaden des Schlosses sammeln.
Das Humboldtforum entsteht mit drei barocken Fassaden nach Entwürfen des italienischen Architekten Franco Stella. Die vierte, zur Spree gerichtete Front soll modern sein. Eingeplant für den Bau sind 552 Millionen Euro. Das Gebäude wird die außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen und Kollektionen der Humboldt-Universität sowie Teile der Zentral- und Landesbibliothek beherbergen. Das teilweise kriegszerstörte Stadtschloss war 1950 auf Anweisung der damaligen DDR-Machthaber gesprengt worden. Auf dem Schlossplatz wurde der Palast der Republik errichtet. Der asbestverseuchte Bau wurde bis 2008 abgerissen.