Archäologie Archäologie: Erich von Däniken deutet Sternenscheibe von Nebra
Halle/MZ. - Mit dem Hobby-Archäologen, der am Donnerstag in Halle auftritt, sprach unser Redakteur Christian Eger.
Herr von Däniken, hat Sie der Fund von Nebra überrascht?
Däniken: Verblüfft hat mich vor allem, dass man so etwas sozusagen im alten Germanien gefunden hat. Gemeinhin gilt ja die Vorstellung, dass dieses Land eine von Sümpfen und Wäldern überzogene Region gewesen sei, die nur von Jägern und Beerensuchern besiedelt war. Und nun stellt man fest, dass die Germanen bereits den Himmel und die Plejaden beobachtet haben.
Soll dieser Fund unseren Blick auf die Vorzeit verändern?
Däniken: Nicht sehr, obwohl die Scheibe noch älter datiert wird als die Pyramiden der Ägypter. Aber weltweit haben Menschen Himmelsbeobachtungen betrieben, haben seltsame Sachen gesehen und versucht, diese in Stein zu hauen oder auf Felswände zu kritzeln.
Die Himmelsscheibe zeigt unter anderem einen Voll- und Sichelmond, ein Schiff und die Sterne. Was soll uns das bedeuten?
Däniken: Jedenfalls nicht das, was uns die Wissenschaft weismachen will: Dass da ein Schiff zu sehen ist, weil die alten Germanen sich vorgestellt hätten, dass so ein Boot unter dem Horizont durchlaufe und dann am Morgen, also im Osten, wieder aufgeht. Diese Erklärung ist bereits für die Ägypter im Umlauf - das ist doch ein Hohn! Die Alten waren nicht blöd! Sie glaubten nicht, dass ein Schiff durchs Dunkel läuft, um im Osten wieder aufzutauchen. Das ist unsere Vorstellung! Wir interpretieren das so!
Was sahen die Alten?
Däniken: Ich sehe das ganz praktisch: Die meinten, tatsächlich ein Schiff am Himmel zu sehen.
Aha. (Schweigen)
Däniken: Ja, irgendetwas bewegte sich dort oben, und das haben die eingezeichnet. Und nicht irgendeinen Blödsinn. Das kommt alles aus der Psychologie! Keiner wagt sich mehr zu sagen, was er sieht.
Also die Alten haben ein Schiff am Himmel gesehen...
Däniken: Selbstverständlich.
...quasi ein Raumschiff.
Däniken: Das weiß ich nicht. Aber irgendetwas, was sich dort oben am Himmel bewegt hat. Und das haben sie mit einem Schiff assoziiert.
Passt der Fund in Ihre Arbeit?
Däniken: Ganz wunderbar. Da haben Menschen etwas gesehen, das sich am Himmel bewegt hat. Und ich vermute, diese Menschen hatten auch Kontakt mit irgendwem da draußen. Nur unsere verschämte moderne Betrachtungsweise lässt das nicht zu, weil wir ja immer mit beiden Beinen auf dem Boden stehen müssen, dem so genannten Zeitgeist unterworfen.
Vom 15. Oktober an wird die Himmelsscheibe in Halle gezeigt. Werden Sie sich die Schau ansehen?
Däniken: Mit Vergnügen, wenn es mein Zeitplan gestattet.