Archäologen öffnen in Sakkara Sarkophag
Kairo/dpa. - Ägyptische Archäologen haben in einer Grabstätte der Totenstadt von Sakkara bei Kairo einen Sarkophag aus Stein geöffnet, der ihrer Einschätzung nach bereits zu Zeit der Pharaonen beschädigt und wieder «repariert» worden war.
Die Altertümerbehörde in Kairo erklärte am Mittwoch, der Deckel des schweren Sarges aus Kalkstein sei vermutlich beschädigt worden, als dieser vor rund 2600 Jahren durch einen Gang in die Grabkammer getragen worden sei. Er sei mit einer Art Mörtel wieder verschlossen worden. Für die These spricht, dass sich Grabräuber, die auf der Suche nach Schätzen in Ägypten schon vor Jahrtausenden Hunderte von Särgen geöffnet hatten, sich normalerweise nicht die Mühe machten, die von ihnen geplünderten Särge wieder fest zu verschließen.
Im Inneren des Sarkophages fanden die Forscher eine relativ intakte Mumie vor. Bei dem Toten handelt es sich ihrer Ansicht nach um einen Beamten aus der 26. Dynastie.
Der Chef der Altertümerbehörde, der ägyptische Archäologe Zahi Hawass, hatte am vergangenen Montag berichtet, er und sein Team hätten in Sakkara eine eine Grabkammer mit mehr als 30 Mumien und mehreren noch unberührten Sarkophagen aus der Pharaonenzeit entdeckt. Laut Hawass war das Grab ursprünglich für einen bedeutenden Priester der 6. Dynastie (ca. 2318-2168 v. Chr.) gebaut worden. Die in der Kammer gefundenen Mumien stammen jedoch vermutlich aus der 26. Dynastie (664-525 v. Chr.).
In der Totenstadt von Sakkara waren vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die Perserzeit Könige und Beamte bestattet. Für mehrere Pharaonen wurden in Sakkara Pyramiden errichtet, von denen einige verfielen. Die um 2700 v. Chr. erbaute Stufenpyramide des Djoser ist mit rund 60 Metern das größte Bauwerk der immer noch nicht vollständig erforschten Nekropole.