Anschlagswarnung in Hannover Anschlagswarnung in Hannover: Helge Schneider mit Mandarinen und Kampfsport gegen den Terror

Hannover - Helge Schneider sitzt in seinem Hotelzimmer und isst eine Mandarine. Es ist Dienstagabend, der 17. November 2015. Eigentlich sollte der Künstler gerade in einer Buchhandlung in Hannover eine Lesung abhalten. Die wurde jedoch aus Sicherheitsgründen abgesagt, da sich kurz vor dem Spiel die Hinweise auf geplante Anschläge in Hannover verdichtet hatten. In einem kurzen Videoclip wendet sich Schneider am Abend an seine Fans.
„Ich musste gerade eine Lesung in Hannover absagen aus Sicherheitsgründen. Jetzt bin ich in meinem Hotel und esse eine Mandarine“, sagt Schneider, während er die Frucht schält. Als er angefangen habe, Musik zu machen, habe er niemals damit gerechnet, eine Lesung aus Sicherheitsgründen absagen zu müssen. „Und jetzt sitze ich hier und gucke im Fernsehen, wie das da so weitergeht. Ich kann nur sagen... Wenn das so weiter geht und ich am Ende morgen auch noch mal absagen muss. Dann komm ich Donnerstag wieder“, sagt er und schaut kauend in die Kamera.
„Schöner Tritt in die fiktive Fresse des Terrors“
Daraufhin steht er in aller Ruhe auf, geht einige Schritte zurück, führt „Kampfsportübungen“ durch und beendet das Video wortlos. Eine Userin fasst die Message des Videos treffend zusammen: „Gute Einstellung. Einfach mal ne Mandarine drauf pellen und morgen wiederkommen. Oder halt am Donnerstag. Und dann noch ein schöner Tritt in die fiktive Fresse des Terrors - oder hab ich da jetzt was fehlinterpretiert?“
Auch Jazzmusiker Maceo Parker hatte ein Konzert in Hannover abgesagt, nachdem das Fußballspiel Deutschland gegen die Niederlande wegen der Gefahr eines islamischen Anschlags gestoppt worden war. Ein Konzert der „Söhne Mannheims“ fand dagegen wie geplant in der Tui-Arena neben dem Messegelände in Hannover statt, allerdings unter deutlich verschärften Sicherheitsvorkehrungen. (mde, dpa)