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Angelo Branduardi bleibt seinem Stil treu

07.12.2008, 10:15

Dresden/dpa. - Der italienische Balladensänger Angelo Branduardi (58) will weiter auf vertrauten musikalischen Pfaden wandeln. Mit zunehmendem Alter strebe er keinen stilistischen Änderungen an, sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

«Ich bin und bleibe ein Liedermacher. Musik und Text sind mir zu gleichen Teilen wichtig. Sie bilden eine Einheit und sind nicht zu trennen». Im Frühling 2009 tourt der Italiener mit seiner Geige und der markanten Struwwelpeter-Frisur durch Deutschland.

Seine Kunst sieht Branduardi am besten durch den Ausspruch eines italienischen Journalisten beschrieben: «Er hat gesagt, sie ist wie Knoblauch und hat einen sehr speziellen Geschmack. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn - die meisten Menschen mögen aber Knoblauch.» Dass er nach dem Geigenstudium in Genua mehrere Jahre als klassischer Musiker und in Mailand bei Sessions spielte, betrachtet er heute als «gute Schule». «Irgendwann haben mich Leute aus der Pop-Branche zum Singen überredet. Das war gut so.»

Branduardi greift bei seiner Musik nicht nur zur Geige - ein Instrument des Tiroler Meisters Jakob Stainer (1617-1683). Er spielt auch mittelalterliche Instrumente. «Sie klingen manchmal wie Teufel und Hölle. Das fasziniert mich an alten Instrumenten.» Musik sei für ihn geradezu lebensnotwendig. «Sie ist Seele und Blut, sie gibt Vitalität und Kraft.» Mit genauen Definitionen könne er nichts anfangen. «Musik ist nicht nur weiß oder schwarz, sie ist weiß und schwarz; nicht vegetarisch oder Wiener Schnitzel, sondern ein vegetarisches Wiener Schnitzel.»

Bei der Deutschland-Tour will Branduardi alte Songs und neues Material vorstellen. Auch sein bekanntes «La pulce d'aqua» soll nicht fehlen. Das Lied vom Wasserfloh hatte ihn einst international bekannt gemacht. «Ich spiele mit meinen Musikern seit mehr als 20 Jahren, da haben wir wir ein große Repertoire aufgebaut.» Die Tour beginnt am 18. April 2009 in Düsseldorf und endet nach 20 Konzerten am 17. Mai in Mannheim. Zwischendurch bekennt sich Branduardi durchaus zum «Dolce vita»: «Es ist sehr schön, nichts zu machen.»

www.angelobranduardi.it