Aloha From Hell: Zwischen Schule und Studio
Aschaffenburg/dpa. - Sie proben in einem beschaulichen, holzvertäfelten Band-Keller, spielen aber bereits auf internationalen Bühnen: Aloha From Hell sind fünf Nachwuchsmusiker aus Aschaffenburg in Bayern, die sich bereits bis nach Los Angeles und Japan gerockt haben.
Die Jungstars rund um die 16 Jahre alte Sängerin Vivi präsentieren sich mal frech, mal gefühlsbetont, aber stets mit jugendlich-ungezähmtem Rock - und mischen damit die Charts auf.
Auszeichnungen wie den Bayerischen Musikpreis haben die Alohas schon abgeräumt. Mit ihrem Debütalbum «No More Days To Waste» schafften sie zu Jahresbeginn Platz 21 der deutschen Musikcharts. Mittlerweile kommt der Sound auch außerhalb Europas an: Von April an steht das Album in Japans Läden, zudem wird die Gruppe mehrere Konzerte in Tokio geben. Doch vorerst wird noch in Deutschland gerockt: Am 4. April spielen die jungen Musiker in Frankfurt/Main, am Tag zuvor erscheint die neue Single «No More Days To Waste».
Der provokante Bandname, der übersetzt in etwa «Lieber Gruß aus der Hölle» bedeutet, soll mit einem Augenzwinkern die Widersprüchlichkeit der blonden Frontfrau Vivi alias Vivien Bauernschmidt und «ihrer Jungs» darstellen. Für die Aloha-Klänge arbeiten der 15-jährige Feli (Felix Keith) am Schlagzeug, sein 18 Jahre alter Bruder Moo (Moritz Keith) und der 21-jährige Andy (Andreas Gerhard) an den Gitarren sowie Max (Maximilian Forman), der 17 Jahre alte Bassist. Vor drei Jahren traf sich das Quintett erstmals an der Musikschule der Stadt - damals waren die Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahre alt.
Der Sieg beim Newcomer-Contest des Jugendmagazins «Bravo» bescherte den Alohas im Sommer 2007 den ersten Erfolg auf dem Weg zur Rockstar-Karriere: einen Plattenvertrag. In den Berliner Hansa Tonstudios spielten Vivi, Andy, Max, Feli und Moo einige Songs ein.
Dann ging alles ganz schnell. Zwischen unzähligen Konzerten, TV-Auftritten und Fototerminen schafften es sowohl das energische «Don't Gimme That» wie auch die Ballade «Walk Away» in die Top 30 der Charts. Am versandeten El-Mirage-See bei Los Angeles inszenierten die Aschaffenburger daraufhin ein aufwendiges Musikvideo zu «Walk Away». So wie die Jungstars im Video auftreten, lieben sie ihre Fans: schwarz geschminkte Augen, dunkle Outfits mit Totenköpfen, Sternen oder wahlweise mit Schriftzügen ihrer musikalischen Vorbilder wie Die Happy oder Iron Maiden.
Trotz der Blitzkarriere wirken die Fünf ziemlich vernünftig und sind gut organisiert, schließlich müssen sie die Balance zwischen Showbusiness und Alltag finden. Daher heißt es: Auftritte nur am Wochenende und in den Ferien, denn Vivi und Feli drücken noch die Schulbank. Zur Probe treffen sich die Freunde mindestens zweimal pro Woche im Band-Keller von Vivis Elternhaus. «Wir wären nicht so erfolgreich, wenn wir uns verbiegen lassen würden. Wir haben jetzt die Chance zu sagen, was wir sagen wollen», erklärt Vivi. Dazu gehörten auch Tabuthemen wie Selbstverletzung («Don't Hurt Yourself») oder Zukunftsangst. Der Song «Fear Of Tomorrow» solle genau jene Angst nehmen, erzählt Andy.
Auch wenn es ihr erstes Album ist - musikalisch kann die Platte sich hören lassen. «Die Band rockt gut, sie hat gute Melodien», sagt der Musikchef des Radiosenders Bayern 3, Robert Morawa. Für ihr Alter böten die Nachwuchsmusiker schon jetzt «fast perfekte Rockmusik».