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«Ab in den Süden»

31.07.2008, 13:33
Ein Mann blickt von einer Aussichtsplattform der Biotürme von Lauchhammer auf das Gelände der ehemaligen Großkokserei Lauchhammer. Mit der Eröffnung zweier Aussichtsplattformen auf den 22 Meter hohen Biotürmen der ehemaligen Großkokerei Lauchhammer erhält die Lausitz ein spektakuläres Industriedenkmal. Besucher können künftig von zwei Glaskuppeln aus das einstige Industriegebiet und heutige Naturrefugium «Grüne Mitte Lauchhammer» überblicken. Die Backsteintürme sind seit 2000 Teil der Internationalen Bauaustellung (IBA) Fürst-Pückler-Land. Thema der Bauausstellung im Süden Brandenburgs sind die ehemaligen Braunkohletagebaugebiete und deren Umgestaltung zu neün Lebensräumen. Die Biotürme wurden Ende der 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als natuerliche Kläranlage fuer die bei der Koksherstellung im Braunkohletagebau Lauchhammer entstandenen Industrieabwässer gebaut. Das Ensemble besteht aus sechs Gruppen von jeweils vier Türmen. Jede der Turmgruppen ist 22 Meter hoch. (Foto: ddp)
Ein Mann blickt von einer Aussichtsplattform der Biotürme von Lauchhammer auf das Gelände der ehemaligen Großkokserei Lauchhammer. Mit der Eröffnung zweier Aussichtsplattformen auf den 22 Meter hohen Biotürmen der ehemaligen Großkokerei Lauchhammer erhält die Lausitz ein spektakuläres Industriedenkmal. Besucher können künftig von zwei Glaskuppeln aus das einstige Industriegebiet und heutige Naturrefugium «Grüne Mitte Lauchhammer» überblicken. Die Backsteintürme sind seit 2000 Teil der Internationalen Bauaustellung (IBA) Fürst-Pückler-Land. Thema der Bauausstellung im Süden Brandenburgs sind die ehemaligen Braunkohletagebaugebiete und deren Umgestaltung zu neün Lebensräumen. Die Biotürme wurden Ende der 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als natuerliche Kläranlage fuer die bei der Koksherstellung im Braunkohletagebau Lauchhammer entstandenen Industrieabwässer gebaut. Das Ensemble besteht aus sechs Gruppen von jeweils vier Türmen. Jede der Turmgruppen ist 22 Meter hoch. (Foto: ddp) ddp

Noch nie war die Fotosafari so einfach wie heute. Vorbei sind für viele die Zeiten, in denen erst nach der Filmentwicklung daheim klar war, ob die besten Aufnahmen am Strand, auf dem Berggipfel oder unter Wasser vom Korallenriff etwas geworden sind. Wer sich mit ausreichend Speicherkarten eindeckt oder für einen längeren Urlaub gleich in einen mobilen Fotospeicher investiert, kann nahezu unbegrenzt Bilder schießen und die Ergebnisse gleich kontrollieren. Was für eine Vorfreude auf die Heimkehr, wenn man schon im Hotel sieht, dass man seinen Freunden die originellsten Schnappschüsse und fantastische Landschaften zeigen kann!

Denken Sie beim Fotografieren in den Ferien in diesem Jahr nicht nur daran, wie sich Ihre Fotos bei der Bildershow mit dem Beamer im Wohnzimmer oder im nächsten Fotobuch machen, sondern auch daran, wie die „Blende“-Jury Ihre Aufnahme beurteilen wird. Während des Urlaubs wird am meisten fotografiert und so wird die Konkurrenz bei diesem Wettbewerbs-Thema groß sein. Beste Chancen hat, wer nicht versucht, die Bilder im Prospekt seines Urlaubsortes nachzufotografieren, sondern wer es schafft, seine ganz eigenen Eindrücke in aussagekräftigen Bildern zu vermitteln.Dabei spielt es gar keine Rolle, wohin „im Süden“ die Reise führt oder wie lange sie dauert. Der kürzeste Trip übers Wochenende kann unendlich viele spannende Situationen bescheren. Das beginnt schon bei der Buchung. „Ab in den Süden“ hat - mal wörtlich genommen - ja fast mehr mit dem Weg dorthin zu tun, als mit dem Aufenthaltsort selbst. Warum also nicht schon die Qual der Wahl inmitten der aufgetürmten Reisekataloge in Szene setzen. Oder den verzweifelten Versuch, mit Körpereinsatz den prallen Koffer zu schließen. Oder den Abschied von den Lieben am Bahnsteig.

Der Blick aus dem Ferienflieger über die Tragflächen hinweg zählt zu den typischen Urlaubsszenen. Und zu den guten Beispielen, warum man damit eine Jury entweder gar nicht beeindruckt oder sie glatt begeistert. Der Punkt ist: So ein Standardbild kommt dann gut an, wenn es etwas Besonderes bietet. Die Ansicht eines grauen Flugzeugflügels mit blauem Himmel an sich ist langweilig. Zu einem wettbewerbsfähigen Bild wird es zum Beispiel, wenn es eine Handlung erzählt, etwa wie der Jüngste der Familie staunend am Fenster klebt, weil er noch nie den Sonnenuntergang in 10.000 Metern Höhe gesehen hat.

Auch im Urlaubsort ist Kreativität gefragt. Sehenswürdigkeiten nur zu knipsen ist für den Wettbewerb „Blende“ eindeutig zu wenig. Ebenso gut könnten Teilnehmer der Jury Postkarten vorlegen. Wieder einmal machen vor allem die Menschen in Beziehung zu dem, was sie gerade besichtigen, das entscheidende Motiv aus. Witzig ist es bisweilen zu verfolgen, wie die Mitreisenden samt Sonnenbrand und Hawaii-Hemden aus einer Gruppe Einheimischer herausstechen. Oder wie sich andere Fotografen verbiegen, um Riesenobjekte wie den Eiffelturm, die Akropolis oder Wolkenkratzer ganz aufs Bild zu bekommen. Viele Gags sind dabei nicht mehr besonders originell, - weil sie schon zu oft kopiert wurden. Etwa der starke Mann, der scheinbar den schiefen Turm von Pisa stützt. Aber warum nicht etwas ähnlich Effektvolles in der ganz eigenen Urlaubsumgebung ausspähen? Bei der „Blende“ zählt schließlich die Qualität des Bildes, nicht der Bekanntheitsgrad der Sehenswürdigkeit.Selbst der Sonderfall „Urlaub daheim“ lässt sich kreativ in unser „Blende“-Wettbewerbsthema einbauen. Etwa der Segeltörn auf dem kleinen See, wenn der Freizeitkapitän Kurs auf das Südufer nimmt, was sich zum Beispiel an einer Kompassnadel ablesen lässt. Oder wenn beliebte Reiseziele wie „Balkonien“ und der Schrebergarten ganz auf südlich getrimmt sind: rote Glut im Grill, Yucca-Palmen in Terracotta-Töpfen, dazu ein Party-Tanz im Schein von Fackeln. Und das alles vor einem Sonnenuntergang, der dem über dem Meer in nichts nachsteht. „Ab in den Süden“ beginnt - wie die gesamte Fotografie - eben im Kopf.

Noch ein Tipp zum Fotografieren von Menschen, der auch in den fernsten Ländern gilt: Es hilft Missverständnisse zu vermeiden, wenn man den Menschen, sagt, dass man sie fotografieren möchte. In den allermeisten Fällen fühlen sie sich geschmeichelt und machen gerne bei der Session mit. Wenn das Eis erst einmal gebrochen ist, wirken die frisch gebackenen Fotomodelle oft geduldig und kreativ mit, wenn es darum geht, sie ins beste Licht zu rücken.

Wenn alles arrangiert ist, heißt es nur noch: fotografieren, fotografieren, fotografieren. Einzig leere Akkus, volle Speicherkarten, fehlendes Filmmaterial können Urlaubfotografen am anderen Ende der Welt noch einen Strich durch die Rechnung machen. Mindestens ein passender Ersatzakku ist in jedem Fall eine sinnvolle Anschaffung, denn nicht nach jedem ausgelassenen Urlaubstag mit abendlicher Fete hat man noch die Disziplin, das Ladekabel anzustöpseln. Und verpassen darf man schon am nächsten Morgen nichts, weil vielleicht genau dann das Motiv für ein „Blende“-Siegerbild vor der Linse auftaucht. Schicken Sie uns Ihre Aufnahmen zu unserem diesjährigen Wettbewerbsthema, suchen Sie die Herausforderung und den Wettstreit. Es lohnt sich bei „Blende“ mit von der Partie zu sein, denn nicht nur bei uns gibt es tolle Preise zu gewinnen, sondern auch in der bundesweiten Endausscheidung.