33 Oscars für «Österreicher»
Wien/dpa. - Der Oscar für den Film «Die Fälscher» des österreichischen Regisseurs Stefan Ruzowitzky hat das Augenmerk auf die cineastisch sonst wenig erfolgreiche Alpenrepublik gelenkt.
Dabei gehören Österreicher alles in allem zu den erfolgreichsten Filmschaffenden, wenn es um die Verleihung von Oscars geht. Immerhin haben sie in den vergangenen Jahrzehnten bei insgesamt 112 Nominierungen 33 Oscars gewonnen. Doch fast alle gingen auf das Konto von solchen Österreichern, die ihr Land in den 1930er Jahren fluchtartig wegen der Judenverfolgung der Nazis verlassen mussten.
Der erfolgreichste war Billy Wilder, der im Verlauf seiner langen Karriere als Autor, Produzent und Regisseur insgesamt 21 Mal für einen Oscar nominiert wurde und ihn sechs Mal gewann. Der in Wien geborene Fred Zinnemann wurde insgesamt fünf Mal mit einem Oscar ausgezeichnet und weitere sechs Mal nominiert. Doch auch der in Galizien (damals noch k.u.k. Österreich) geborene Sam Spiegel gewann dreimal den Oscar in der Kategorie bester Film.
Den ersten Oscar für einen Österreicher gab es für den Komponisten Max Steiner im Jahre 1935. Ein Jahr später wurde Paul Muni als bester Hauptdarsteller in «The Story of Louis Pasteur» geehrt. In dieser Kategorie war nach ihm nur noch ein gebürtiger Österreicher (mit Schweizer Staatsangehörigkeit), nämlich Maximilian Schell, 1961 mit seiner Hauptrolle in «Das Urteil von Nürnberg», erfolgreich.
Ruzowitzky konnte am Sonntagabend in Hollywood sein Oscar-Glück kaum fassen: «Das ist das Beste, was einem Filmemacher passieren kann.» Ein echter Kindheitstraum sei wahr geworden. Der wichtigste Filmpreis der Welt bedeutet einen unerwarteten Auftrieb für den österreichischen Film. Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer gratulierte dem Regisseur und versprach, künftig mehr für die Filmförderung in der Alpenrepublik tun zu wollen.