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100. Todestag von Giuseppe Verdi 100. Todestag von Giuseppe Verdi: Veranstaltungen in aller Welt

29.01.2001, 00:15

Hamburg/Rom/dpa. - Ob in Mailand, Genua, Triest, Parma oder Rom - überall erklang Musik des wohl bedeutendsten italienischen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Der Radiosender Radio Tre spielte 36 Stunden lang Musik Verdis. Der Komponist hinterließ mit mehr als 30 Opern und überarbeiteten Fassungen ein Riesenwerk, darunter so häufig gespielte Musikdramen wie «Troubadour», «La Traviata», «Aida» und «Rigoletto». Der berühmte Chor «Va pensiero» aus seiner Oper «Nabucco» wurde zur heimlichen Nationalhymne Italiens.

Mit drei Opernaufführungen und dem Requiem erreichten die Berliner Verdi-Feiern am Wochenende ihren Höhepunkt. Am Samstag gab es in der Deutschen Oper «Falstaff» und in der Komischen Oper «Don Carlos». Am Sonntagabend stand in der Staatsoper Unter den Linden die Premiere einer Neuinszenierung der Oper «Otello» in der Regie von Jürgen Flimm mit Daniel Barenboim am Pult auf dem Programm. Bis zum 24. Februar zeigen die drei Berliner Opernhäuser 35 Aufführungen von zehn Opern des italienischen Komponisten. In der Philharmonie dirigierte Claudio Abbado Verdis Requiem mit dem Schwedischen Rundfunkchor und den Solisten Angela Gehorghiu, Daniela Barcellona, Roberto Alagna und Julian Konstantinov. Das Publikum feierte den italienischen Dirigenten mit stürmischen Ovationen.

Der 67-jährige Abbado, der sich im vergangenen Sommer einer Darmoperation unterziehen musste und danach länger pausierte, war von seiner schweren Krankheit sichtlich gezeichnet. Als der letzte Ton des Requiems mit dem «Libera me» (Rette mich) verklungen war, verharrte das Publikum in minutenlangem Schweigen, bevor es in Jubel ausbrach. «Die beste Medizin für mich ist, Musik zu machen», hatte Abbado kürzlich in einem Interview gesagt.

Im Großen Haus des Badischen Staatstheaters beging die Karlsruher Oper mit Verdis «Messa da Requiem» den 100. Todestag des italienischen Komponisten. Das späte geistliche Werk war Schluss und Höhepunkt einer ganzen Verdi-Woche. Die drei Opern «Atilla», «Aida» und «Macbeth» standen dabei auf dem Programm, dazu gab es selten zu hörende Kammermusik, Canzonen und Romanzen. Das Requiem dirigierte Generalmusikdirektor Kuzushi Ono, es spielte die Badische Staatskapelle. Ausgewogen besetzt war das Solistenquartett mit Gabriele Lechner, Eun-Seo Koo, Vicente Ombuena und Orlin Anastassov. Der mehr als hundertstimmige Chor war zusammengesetzt aus dem Badischen Staatsopernchor und dem Bachchor Karlsruhe.