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Zukunftskonferenz Zukunftskonferenz: Dow setzt auf neue Produkte

Von Steffen Höhne 12.11.2007, 18:38
Teilansicht des Chemiestandortes der Dow Olefin Verbund GmbH Schkopau (Foto: dpa)
Teilansicht des Chemiestandortes der Dow Olefin Verbund GmbH Schkopau (Foto: dpa) dpa

Schkopau/MZ. - "Für Dow in Deutschlandwird es künftig wichtig sein, neben Grundchemikalienmehr hochveredelte Produkte anzubieten", sagtManfred Aumann, Geschäftsführer der Dow OlefinverbundGmbH in Schkopau. Das mit über 2300 Mitarbeiterngrößte Chemieunternehmen Mitteldeutschlandshabe dafür einen wichtigen Schritt gemacht.

Allein 2007 investiert der US-Chemierieseetwa 120 Millionen Euro in Schkopau (Saalekreis).Ein Großteil der Mittel fließt in ein neuesWerk, das unter anderem Spezialklebstoffeund Dämmstoffe für die Automobilindustrieproduziert. "In Schkopau wird künftig dieeuropäische Dow-Automotive-Sparte gebündelt",so Aumann. Dazu wurde Produktion vom SchweizerDow-Werk in Freienbach nach Sachsen-Anhaltverlagert. Für Schkopau sprachen laut Aumanndie Nähe zu den Fahrzeugherstellern und derPlatz für Erweiterungen. Weitere Millioneninvestitionengebe es beim Ausbau der Kautschuk- und Latex-Anlagenam Standort.

Insgesamt profitiert Dow Olefinverbund vonder guten Chemiekonjunktur. In diesem Jahrrechnet Aumann mit einem Produktionsrekordvon 2,6 Millionen Tonnen. Das wichtigste Standbeindes Unternehmens bleibt die Kunststoffproduktion.Ausgangspunkt ist der sogenannte Cracker inBöhlen. Dort entstehen aus Rohbenzin die GrundstoffeEthylen, Propylen und weiter Basisprodukte.Diese werden innerhalb des Olefinverbundeszu verschiedenen Stoffen verarbeitet wie etwaPET, das zur Herstellung von Getränkeflaschendient. Für eine höhere Wertschöpfung wirdsich Dow künftig auf die Produktveredelungkonzentrieren. "Wir wollen näher am Endkundenproduzieren", sagt Aumann. Damit reagiertdas Unternehmen auch auf einen stärkeren Wettbewerbin der Grundstoff-Industrie. "Allein im NahenOsten wird bis 2010 die Kapazität der Petrochemieauf das Niveau Westeuropas ausgebaut."

Entscheidend für die Konkurrenzfähigkeit derdeutschen Standorte seien wettbewerbsfähigeEnergiepreise. "Durch politische Entscheidungendarf es hier keine neuen Belastungen geben",sagt der Geschäftsführer. Zudem müsse derWettbewerb auf dem Energiemarkt forciert werden.Dies sei entscheidend für die langfristigeEntwicklung der Kunststoffproduktion in Mitteldeutschland.An Plänen eines zweiten Crackers in Böhlenwerde weiter gearbeitet. Für einen Bau müsstenjedoch auch die Rahmenbedingungen stimmen.