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Zorn Zorn: Stendaler Gerätehersteller exportiert in 45 Länder

16.12.2003, 07:37

Stendal/dpa. - Der Stendaler Geräterhersteller Zorn richtet seinen Blick in den Osten. Nachdem das Unternehmen seit der Wende seine Materialprüfgeräte vor allem nach Westeuropa exportierte, hat Zorn nun auch die wachsenden osteuropäischen Märkte im Visier. Mittlerweile exportiert der Geräterhersteller in 45 Länder auf allen Kontinenten. «Im Auslandsgeschäft machen wir fast 30 Prozent unseres Umsatzes», sagt Geschäftsführer Bernd Zorn.

Der Rest geht an große deutsche Konzerne in Westdeutschland wie Siemens, Bosch oder die Deutsche Bahn. In den neuen Bundesländern erwirtschaftet der Betrieb hingegen ganze zehn Prozent. Im laufenden Geschäftsjahr wird der Umsatz voraussichtlich um 20 Prozent steigen, sagt Geschäftsführer Bernd Zorn.

Der Grund für die gute Exportquote liegt in der Nischenproduktion. Der Gerätehersteller fertigt Materialprüfgeräte, vor allem für die Baubranche und Medizintechnik. «In diesen Geschäftsfeldern haben wir nur etwa 15 bis 20 Wettbewerber weltweit», sagt Bernd Zorn.

Kein Wachstum ohne Investition: 2002 erweiterte Zorn den alten Firmensitz in der Stendaler Innenstadt um eine moderne Produktionshalle vor den Toren der Stadt. «Ich hätte gut und gerne auch ganz woanders hingehen können», sagt Zorn. Doch letztendlich fühlte er sich der langen Tradition des Familienunternehmens verpflichtet.

Zorns Urgroßvater hatte die Firma 1870 ursprünglich als Geldschrankfabrik gegründet. Er soll auch das Veloziped, den Vorgänger des Fahrrads und die Nähmaschine in die Altmark gebracht haben. Zu DDR-Zeiten entging der mittlerweile auf Prüfgeräte spezialisierte Betrieb ein paar Mal nur knapp der Verstaatlichung.

Auch im Zeitalter der Globalisierung entwickelt und vermarktet Zorn seine Produkte weitestgehend selbst. Bei der Entwicklung arbeitet er eng mit einigen Hochschulen zusammen. Zorns aktuelle Produktpalette zählt 23 Geräte. «Dabei haben wir es von Haus aus schwer», sagt Bernd Zorn. Prüfgeräte stünden ganz unten auf der Einkaufsliste der Kunden und seien zudem sehr langlebig. Dennoch hat der Hersteller seit Jahren einen Bestseller: Das Leichte Fallgewichtsgerät ZFG 2000, das in Sekundenschnelle die Tragfähigkeit eines Straßenuntergrundes ermittelt.

Zorn will auch in den nächsten Jahren international am Ball bleiben. «Export bedeutet für mich trotz der Währungsrisiken eine gewisse Freiheit», sagt der 51-jährige Firmeninhaber, der zurzeit 20 Mitarbeiter beschäftigt. Schon zu Ost-Zeiten habe er in zig Länder exportiert, unter anderem einmal 25 000 Gummihärteprüfer nach Südamerika.