Zigaretten-Konsum Zigaretten-Konsum: Moralpredigt wirkt selten
Jahrelang wurde Drogenkonsum inerster Linie auf Marihuana und Haschisch bezogen.Heute ist bekannt: Nikotin ist die am häufigstenkonsumierte Droge. Und die Zahl der ungeniertrauchenden Zehn-, Elf- und Zwölfjährigen wächstalarmierend. Die gesundheitlichen Folgen sindnicht minder schlimm als beim illegalen Teufelszeug,wenngleich Raucherschäden sich meist erstspäter einstellen.
Viele Erwachsene sind angesichts der Kindermit Glimmstängel ohnmächtig. Entsetzt zeigensie auf den Handel, auf die Schulen, auf denStaat, weil sie meinen, das Jugendschutzgesetzgehe nicht weit genug, es gebe zu wenig Kontrollenund Strafen. Doch so viel hier vielleichttatsächlich noch getan werden kann: Die Hauptverantwortungliegt bei den Eltern. Es gibt viel zu vieleMütter und Väter, die kapitulieren, schlechteVorbilder sind und die die Aufklärungsarbeitallein der Schule überlassen.
Nichtrauchen sollte Kindern von klein aufals das Normale nahe gebracht werden. Undwenn nichts anderes hilft, darf ruhig überdas Taschengeld geredet werden. Hier bei RauchernAbstriche zu machen oder Enthaltsamkeit zubelohnen, wirkt manchmal mehr als Moralpredigenüber Lungenkrebs und schlechten Atem.