Zeitz Zeitz: Gusstradition nach Pause neu belebt
ZEITZ/MZ. - Am Donnerstag floss auf dem alten Zemag-Industriegelände an der Naumburger Straße wieder weißglühendes Eisen aus dem 25 Tonnen fassenden neuen Schmelzofen in die Pfanne und dann in Formen. Das Gießereiunternehmen Zeitzer Guss nahm mit dem ersten Abstich offiziell seine Produktion auf.
Mit einem Investitionsaufwand von 40 Millionen Euro - darunter auch sieben Millionen Euro Fördermittel des Landes - hat die Silbitz Guss GmbH aus dem thüringischen Saale-Holzland-Kreis innerhalb von zwei Jahren die neue Gießerei als Tochterunternehmen aufgebaut. Solche Projekte machten gerade in Zeiten der weltweiten Krise Mut, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) bei der feierlichen Betriebseröffnung vor rund 300 Gästen eines Festakts. Das Engagement der Investoren nötige Hochachtung ab. "Es entsteht eine Arbeitsstätte, die uns hilft, im Süden Sachsen-Anhalts ein Stück voranzukommen", sagte Böhmer.
Mit Zeitzer Guss will das Mutterunternehmen neue Wege gehen. Wie Geschäftsführer Wolfgang Maruschky sagte, werde man in Zeitz Gussteile mit einem Gewicht von bis zu 30 Tonnen fertigen. "Wir können jetzt Guss für den Kraftwerksbau, Großmotorenbau und für Windkraftanlagen anbieten", erklärte er. In Silbitz, wo weiterhin rund 400 Beschäftigte ihren Lohn mit Guss verdienen und für einen Umsatz von 100 Millionen Euro im Jahr sorgen, konnten bisher nur kleinere Teile hergestellt werde.
Nach der Inbetriebnahme der Putzerei am Standort Zeitz vor einem Jahr mit 40 Arbeitskräften sind inzwischen 70 Beschäftigte im Unternehmen, sagte der zweite Geschäftsführer Frank Göttert der MZ. 180 sollen es einmal werden. Ins Auge gefasst ist eine Jahresproduktion von 25 000 Tonnen Guss.