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Nach Angriffen Wölfe in Sachsen: Schäfer und Hobbytierhalter fordern Abschuss

22.11.2016, 18:21

Bautzen - Nach erneuten Angriffen von Wölfen auf eine Schafsherde in der Oberlausitz haben zum ersten Mal Schäfer und Hobbytierhalter bei einer Demonstration in Bautzen den Abschuss von aggressiven Wölfen gefordert. Initiativsprecherin Carola Tuschmo forderte am Dienstag, dass Wölfe, die wiederholt Schafe, Ziegen oder andere Nutztiere töteten, abgeschossen werden dürfen.

„Wir wollen ein Signal“, so die Schafshalterin aus Neschwitz. Zu der Veranstaltung kamen rund 200 Betroffene, darunter Landwirte aus Brandenburg und Niedersachsen. Auch dort formiere sich inzwischen Widerstand gegen die Rückkehr des Wolfes, so Tuschmo.

Dabei ging es den Haltern zum einen um ihre Tiere, zum anderen um immer größere Kosten, um ihre Herden zu schützen. „Der Wolf ist politisch gewollt. Wir aber müssen die Kosten tragen und sind inzwischen an die Grenzen des Machbaren gestoßen“, sagte Schäfer Frank Kieslich aus Neißeaue. Seine 200 Mutterschafe stehen auf den Weiden in direkter Nachbarschaft der jüngsten Wolfsangriffe in der Lausitz.

Beim Schäfer Uwe Wiedmer in Biehain (Kreis Görlitz) tötete der Wolf vergangene Woche zwölf Schafe. Seine Frau Andrea war auch bei der Demonstration. „Nach dem Vorfall haben wir zwei Nächte bei unseren Tieren geschlafen. In unsere Kulturlandschaft gehört der Wolf nicht“, sagte sie. (dpa/mz)