WM-Qualifikation WM-Qualifikation: Deutsche Elf mit starkem Spiel gegen Russland

Dortmund/dpa. - Lukas Podolski(9.) und Michael Ballack (28.) erzielten am Samstag in Dortmund ineiner herausragenden ersten Halbzeit die Tore zum 2:1 (2:0) gegen denschärfsten Rivalen im Kampf um den Gruppensieg. Wie stark die Russensind, demonstrierten sie nach der Pause, als sie vor 65 607Zuschauern vehement auf den Ausgleich drängten. Doch mehr als denAnschlusstreffer durch Superstar Andrej Arschawin (51.) ließ dieAbwehr nicht zu, in der Debütant Rene Adler in der Schlussphase auchGlück bei einem Pfostentreffer von Alan Dsagojew hatte (88.). Miteinem weiteren Erfolg am Mittwoch in Mönchengladbach gegen Wales kanndie Elf von Bundestrainer Joachim Löw in der Vorrundengruppe 4 dennächsten Schritt in Richtung Südafrika machen.
Im wahrscheinlich wichtigsten Spiel der Saison präsentierte sichdie deutsche Mannschaft über weite Strecken bärenstark und überzeugtegleichermaßen durch Einsatz- und Spielfreude. Angetrieben vonRückkehrer Ballack agierte die Löw-Elf im direkten Duell gegen denGruppen-Mitfavoriten zweikampfstark und ballsicher wie lange nichtmehr. Der Kapitän, der erstmals seit dem verlorenen EM-Finale zumEinsatz kam, gab mit seiner Leistung auf dem Rasen die passendeAntwort auf die jüngsten Diskussionen um seine Führungsrolle im Team.An der Seite Ballacks, der sein 39. Tor im DFB-Trikot erzielte,trumpften auch andere auf. Vor allem Philipp Lahm und PiotrTrochowski sorgten auf der linken Seite für viel Offensivschwung,dafür zeigten sich beide im Abwehrverhalten nicht ganz fehlerfrei.
Thomas Hitzlsperger, der in der Startelf den Vorzug vor RoutinierTorsten Frings erhalten hatte, verhinderte mit seinem resoluten Spielmehrfach die gefürchteten russischen Pässe in die Spitze. Damit wurdeauch Superstar Arschawin viel von seiner Gefährlichkeit genommen.Eine starke Vorstellung bot auch das Münchner Angriffsduo mitPodolski und Miroslav Klose, die sich beide immer wieder geschicktder kantigen Innenverteidigung des Gegners entzogen. Vor allem«Poldi» spielte im Trikot mit dem Adler auf der Brust einmal mehrbefreit auf und suchte aus allen Lagen den Abschluss. Die Abwehrerhielt durch die Rückkehr von Per Mertesacker wieder mehrStabilität, auch wenn sich auf der rechten Seite ein paar Lückenauftaten. Debütant Adler im Tor agierte fehlerlos und war beizunehmendem Druck der Russen in der Schlussphase ein Rückhalt.
Das erste Achtungszeichen setzte die Elf von Guus Hiddink, der inRoman Pawljutschenko auf seinen Top-Angreifer verzichten musste. Nachgerade einmal 210 Sekunden durfte Juri Schirkow ungehindert von derlinken Seite flanken, doch der völlig frei vor Adler stehende PavelPogrebnjak wusste zum Glück für die Hausherren mit der Riesenchancenichts anzufangen. Die Antwort der deutschen Mannschaft ließ indesnicht lange auf sich warten. Als Klose den Ball Ballack in den Laufspielte, verhinderte ein Reflex von Torhüter Igor Akinfejew dieFührung für den Vize-Europameister (7.). Doch schon beim nächstenAngriffszug war auch der russische Keeper machtlos. Der emsige Klosebediente seinen Clubkollegen Podolski, der sich auf engstem Raumentschlossen gegen drei Russen durchsetzte und zu seinem 31.Länderspiel-Tor vollendete.
Das Tor gab noch mehr Selbstbewusstsein, auch wenn die Gästegelegentlich gefährlich über die linke Seite vorstießen. NachdemTrochowski (16.) aus spitzem Winkel verzogen hatte, leitete derHamburger mit seinem Zuspiel auf Schweinsteiger das vorentscheidende2:0 ein. Der Münchner bewies Hereingabe über die russische Abwehrviel Übersicht, und Ballack brauchte den Ball nur noch über die Liniezu drücken. Sechs Minuten später feuerte der enorm selbstbewusstePodolski einen Aufsetzer aus 20 Metern ab, den Akinfejew mit größterMühe um den Torpfosten lenken konnte.
Der Anschlusstreffer durch Arschawin sechs Minuten nachWiederanpfiff machte allerdings auch deutlich, dass sich die deutscheMannschaft nicht in Sicherheit wiegen durfte. Als dem bis dahinüberragenden Lahm der Ball vom Fuß spang, reagierte Alexander Anjukowam schnellsten und Arschawin drückte die scharfe Hereingabe desVerteidigers über die Linie. Danach kam Löws Elf kurzzeitig völligaus dem Tritt, kämpfte sich aber wieder in die Partie zurück. In der62. Minute scheiterte Trochowski noch an der Latte, danach rückte dieAbwehr immer mehr in den Blickpunkt. Doch mit Glück und Geschickgelang es, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen.
