Zu viele Sitzungen Zu viele Sitzungen: Krank durch Stress in Meetings

Halle (Saale)/DMN - Die meisten von uns kennen das: Eine Besprechung am Vormittag, Sondersitzung kurz vor Feierabend - und am nächsten Tag wird schon wieder konferiert. „Im Durchschnitt verbringt das untere und mittlere Management rund 30 Prozent seiner Arbeitszeit in Meetings“, schreibt der Psychologe und Coach Gunther Wolf. Das kostet Zeit und zerrt an den Nerven. Oft hat man das Gefühl, überhaupt nichts geschafft zu haben.
Tatsächlich machen zu viele Meetings sogar krank. Das hat eine Forschergruppe um die Braunschweiger Arbeitspsychologin Eva-Maria Schulte herausgefunden. Mitarbeiter leiden demnach nicht nur unter der Häufigkeit von Besprechungen. Als schlimm empfinden es viele auch, wenn die Treffen schlecht geplant sind und dabei oft gejammert, gelästert oder geplappert wird.
Für die Studie interviewten Schulte und ihr Team 60 Mitarbeiter eines Energieunternehmens zu deren wöchentlichen Meetings. Gefragt wurde nach guter Planung und schlechter Kommunikation. Außerdem sollten die Teilnehmer ihr gesundheitliches Wohlbefinden einschätzen und angeben, wie viel Zeit sie in Sitzungen hocken. Dabei kam heraus: Für rund 58 Prozent der Befragten waren die Meetings größtenteils unproduktiv. Häufig litt die Kommunikation unter jammernden Anwesenden, Seitengesprächen und Abschieben von Verantwortung.
Alle Ergebnisse hat Schulte unter dem Titel „Nicht ohne Nebenwirkung: Gesundheitsrisiko Meeting“ in der Fachzeitschrift Personal quarterly veröffentlicht, zusammen mit ihren Kolleginnen Tatjana Fenner und Simone Kauffeld.
Damit Besprechungen nicht frustrierend verlaufen, sollten sich alle Teilnehmer an bestimmte Regeln halten. Welche das sind, verrät unsere Bildergalerie:
Buchtipps:
Anita Bischof, Klaus Bischof, Andreas Edmüller, Thomas Wilhelm: Meetings planen und moderieren.
Gabriele Cerwinka, Gabriele Schranz: Moderation für Einsteiger: Effizient Besprechungen gestalten, ergebnisorientiert leiten.