Wohngebäudeversicherung Wohngebäudeversicherung: Nicht an falscher Stelle sparen
FRANKFURT (MAIN)/DPA. - Eigenheimbesitzer haben oft lange für ihre vier Wände gespart und viel Zeit in ihr Zuhause gesteckt. Umso schmerzlicher, wenn das traute Heim durch widrige Umstände beschädigt oder gar zerstört wird, etwa weil eine geplatzte Wasserleitung Wände und Decken volllaufen lässt oder weil ein Kurzschluss zu einem Brand führt. Je nach Ausmaß des Schadens können die finanziellen Folgen empfindlich sein. Deshalb sollte eine Wohngebäudeversicherung für jeden Immobilieneigentümer zur Grundausstattung gehören.
"Warum sie so essenziell ist, wird klar, wenn man sich überlegt, dass der Bau oder Kauf eines Eigenheimes für die meisten Menschen die größte Investition ihres Lebens darstellt", erklärt Brigitte Mayer von der Verbraucherzentrale Hessen. Unabhängig von der Höhe der Summe sei es ja bei den wenigsten so, dass sie das eingesetzte Kapital aus der "Portokasse" nehmen könnten. Vielmehr würden Reserven herangezogen und in den meisten Fällen zusätzlich ein Kredit aufgenommen.
Wenn dann ein größerer Schaden eintritt, kann das schnell existenzgefährdend sein. Hat es etwa gebrannt, müsse nicht nur die Renovierung oder der Wiederaufbau finanziert werden. "Zusätzlich muss ich weiter Schulden bei der Bank abbezahlen - das ist für viele der finanzielle Super-Gau", verdeutlicht Mayer.
Basisschutz sollte jeder haben
Wohngebäudeversicherungen können zwar nicht gegen den Schadensfall selbst absichern, wohl aber die finanziellen Folgen mildern: Ist der Betroffene versichert, kommt seine Versicherung in voller Höhe für die Schadensbeseitigung auf - nötigenfalls auch für den kompletten Wiederaufbau seiner Immobilie.
"Die Vielfalt der Schäden, gegen die man sein Haus absichern kann, ist riesig und nicht alles ist für jeden sinnvoll. Es gibt jedoch einen Basisschutz, den jeder haben sollte", erklärt Andreas Hahn vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Absicherung gegen Feuer, die sich auf Schäden durch Brand, Blitzschlag und Explosion erstreckt. Auch Gebäudeschäden durch Hagel, Sturm und Leitungswasser sollten abgedeckt sein. "Tatsächlich sind gerade letztere sehr häufig", erklärt Hajo Köster vom Bund der Versicherten (BdV). "Oft ist der Grund ein Rohrbruch, teils sind aber auch winzige Lecks in den Leitungen entstanden, aus denen unbemerkt Wasser ins Mauerwerk strömt."
Versicherung an Region anpassen
Zusätzlich zur Grunddeckung wird von vielen Versicherungsexperten die Absicherung gegen Elementarschäden als sinnvoll angesehen. Darunter versteht man Schäden, die durch Überschwemmungen oder andere Naturkatastrophen, etwa Erdbeben oder Lawinen, entstehen. "Natürlich ist das Risiko einiger der eingeschlossenen Katastrophen sehr gering, aber gerade das von Überschwemmungen hat mit den Starkregenfällen, die in den letzten Jahre verstärkt auftreten, zugenommen", sagt Hahn und spricht sich für den Elementarschäden-Schutz aus, den es nur als Komplettlösung gibt. Und leider nicht überall: In Gegenden, die hinsichtlich einer der versicherten Katastrophen als risikoreich eingestuft werden, ist er meist gar nicht erhältlich.
Prinzipiell ist es durchaus sinnvoll, seinen Versicherungsschutz an die persönliche Situation anzupassen. Zum Beispiel gibt es Zusatzschutz für Garage, Pool oder Solaranlage, und wer in einem Umfeld wohnt, in dem Vandalismus alltäglich ist, hat die Möglichkeit, sich dagegen abzusichern.