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Wertsachen-Aufbewahrung Wertsachen-Aufbewahrung: Den Banken gehen die Schließfächer aus

Von Evelyn Binder 01.02.2015, 12:18
Sichere Aufbewahrungsmethode? Schließfächer liegen im Trend.
Sichere Aufbewahrungsmethode? Schließfächer liegen im Trend. dpa Lizenz

Ob nun Anleger ein heimliches Plätzchen für Goldmünzen, Schmuck und Dokumente suchen oder einfach nur Angst vor Raubzügen in ihrer Wohnsiedlung haben: Die Nachfrage nach Bankschließfächern ist in der jüngeren Vergangenheit deutlich gestiegen, berichten viele Geldinstitute. Das gilt auch für den Köln-Bonner Raum. In manchen Instituten werden die Fächer knapp: Bei der Sparda-Bank-West etwa sind in Köln derzeit nur sechs von 1100 Fächern verfügbar.

Mehrere Banken haben die Mietkosten in den vergangenen Monaten erhöht, zum Teil auch deutlich. Begründet wird dies damit, dass die Preise lange stagnierten und nun auf ein „marktübliches Niveau angehoben“ werden müssten, sagen etwa die Sprecher von Kölner Bank und Kreissparkasse. Wichtige Fragen und Antworten im Überblick:

Wer vermietet Bankschließfächer?

Die meisten Sparkassen, Volksbanken und private Geldinstitute bieten einen solchen Service an. Keine Bankschließfächer gibt es beispielsweise bei der Postbank. Bei vielen Instituten kann man auch nur für die Zeit des Urlaubs ein Fach bekommen.

Wer kann ein Bankschließfach mieten?

Viele Geldinstitute vermieten solche Fächer in ihren gesicherten Tresorräumen nur an eigene Kunden. Diese müssen sich bei der Eröffnung persönlich ausweisen und erhalten dann einen Schlüssel. Andere Fächer sind elektronisch gesichert.

Die Sparkasse Köln-Bonn vermietet Fächer auch an Interessenten, die keine Kunden sind. Was drin ist im Fach, ist Privatsache. Ausgeschlossen sind aber bei den meisten Instituten in aller Regel gefährliche Gegenstände wie beispielsweise Waffen.

Was kostet die Jahresmiete?

Die Preise richten sich nach der Größe. Für das kleinste Fach, das Platz für einen dünnen Aktenordner bietet, werden im Köln-Bonner Raum meist zwischen 30 und 75 Euro im Jahr verlangt. Die Preise für größere Fächer variieren stark (siehe Grafik).

Sind die Wertgegenstände im Bankschließfach versichert?

Die Antwort lautet in vielen Fällen: nein. Viele Institute vermitteln aber eine Schließfachversicherung bei einem anderen Anbieter, deren Kosten sich am exakten Wert der dort deponierten Gegenstände orientiert. Je höher der Wert, je mehr Risiken abgesichert werden, desto teurer ist auch die Versicherung. Die Gebührenhöhe ist mitunter aber auch davon abhängig, ob sich das Bankschließfach in einem Panzerraum oder im Tresorraum der Bank befindet – und das ist in jeder Filiale anders.

Zahlt unter Umständen auch die Hausratversicherung für Schäden?

In einigen Hausratversicherungen sind auch Bankschließfächer mitversichert – aber meist nur in engen Grenzen. Ein Blick ins Kleingedruckte lohnt sich. Auch dann wird aber nicht für alles gezahlt. Wenn Bargeld überhaupt berücksichtigt wird, ist bei vielen Hausratversicherern auch im Bankschließfach bei rund 1500 Euro Schluss, betont der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Urkunden, Sparbücher und Wertpapiere sind oft nur bis zu einem Wert von 3000 Euro versichert, teurer Schmuck, Briefmarken und Gold bis maximal 25 000 Euro. Gegen Aufpreis seien allerdings oft auch höhere Werte im Schließfach versicherbar, so der GDV. Kunden sollten eine Liste mit den im Fach enthaltenen Gegenständen erstellen und Kaufbelege aufbewahren, empfehlen Versicherer.