Wein für den Verkauf gesperrt Wein für den Verkauf gesperrt: Goldriesling-Trauben mit Pflanzenschutzmitteln belasteten

Meißen - Nach dem Fund von mit Pflanzenschutzmitteln belasteten Goldriesling-Trauben im Kreis Meißen haben Behörden den betroffenen Wein für den Verkauf gesperrt. Der Wein sei nicht in den Handel gelangt, es bestehe daher keine Gefahr für die Verbraucher, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Meißen am Donnerstag. Der Wein lagere in Tanks. Zuvor hatten die „Dresdner Neuesten Nachrichten“ berichtet. Demnach hatte die Landesuntersuchungsanstalt für Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) bereits im vergangenen Herbst bei einer Routinekontrolle das Pflanzenschutzmittel Dimethoat im Traubenmost gefunden. Die Höchstgrenzen wurden überschritten, so LUA-Präsidentin Gerlinde Schneider. Das als Nervengift gegen Insekten eingesetzte Mittel ist nicht für den Weinbau zugelassen.
Betroffen ist laut Landratsamt eine Kellerei, die Trauben von zwei Lieferanten zugekauft hatte. Nach Angaben des Landratsamtes werden nun auch Proben in weiteren Betrieben genommen, an die der Winzer verkauft habe. Sind dort Spuren des Pflanzenschutzmittels zu finden, müssen die Bestände vernichtet werden. Laut Zeitungsbericht handelt es sich um Tausende Liter belasteten Weins, die Behörden machten mit Hinweis auf die laufenden Untersuchungen keine Angaben zur möglicherweise betroffenen Weinmenge.
Der Weinbauverband Sachsen geht von einem Einzelfall aus. „Unser Kontrollmechanismus funktioniert“, betonte Verbandsvorsitzender Christoph Reiner. Verbraucher müssten sich keine Sorgen machen, Weine im Handel könnten bedenkenlos getrunken werden. Goldriesling gilt als Rarität und wird im Freistaat auf rund 26 Hektar angebaut.
Nach LUA-Angaben werden bei den regulären Kontrollen jedes Jahr etwa zehn Prozent der Weinproben beanstandet. Dabei handele es sich aber vor allem um Mängel bei der Kennzeichnung. Mit Pflanzenschutzmitteln belastete Proben habe es bisher nicht gegeben, so Schneider.
Mittlerweile hat sich auch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie eingeschaltet. Nach eigenen Angaben wurden bisher zwei Betriebe untersucht. In einem Betrieb wurden nach ersten Erkenntnissen Pflanzenschutzmittel auf angrenzenden Obstanbauflächen - nicht jedoch auf den Rebflächen eingesetzt. (dpa)