War Sachsen-Anhalt zu zögerlich? War Sachsen-Anhalt zu zögerlich?: Chinesen bauen E-Auto-Werk in Sachsen

Halle (Saale) - Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hat zur Lausitzkonferenz in Hoyerswerda gute Nachrichten mitgebracht: Der chinesische Automobil-Zulieferer Beijing WKW Automotive plane eine Milliarden-Investition in der Lausitz. „Das börsennotierte Unternehmen war seit Wochen in Deutschland unterwegs und hat sich nun für das Autoland Sachsen entschieden“, sagte Dulig am Mittwoch. Am Flugplatz in Rothenburg (Kreis Görlitz) will das Unternehmen demnach für rund 1,13 Milliarden Euro ein Werk für den Bau von Elektroautos errichten. Mehr als 1.000 Arbeitsplätze sollen entstehen. Geplant ist die Produktion von E-Autos für den europäischen Markt.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Als Staatsregierung wollen wir diese Industrieansiedlung unterstützen“
Dulig bezeichnete die angekündigte Investition als Hoffnungszeichen für eine Region im Umbruch. „Ich bin Optimist. In der kommenden Woche soll das deutsche Unternehmen gegründet werden. Als Staatsregierung wollen wir diese Industrieansiedlung unterstützen“, so Dulig.
Beijing WKW hatte sich auch in Sachsen-Anhalt nach einem geeigneten Standort umgesehen. Gespräche wurden mit der Stadt Sandersdorf-Brehna und Halle geführt. In der Saalestadt stand ein großes Gelände im Gewerbegebiet „Star Park“ zur Verfügung. In Sandersdorf-Brehna war eine Fläche gegenüber des Solar Valley vorgesehen. Auch das Wirtschaftsministerium war involviert. Doch gibt es in Sachsen-Anhalt nach MZ-Informationen Zweifel an der Seriosität des Projektes. Beijing WKW Automotive Parts ist aus einem Joint Venture mit dem Unternehmen Walter Klein GmbH (WKW) aus Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) hervorgegangen. Die WKW arbeitet in der Aluminium-, Stahl- und Kunststoffverarbeitung. Das Unternehmen besitzt mehrere Tochter-Firmen, darunter auch den Autozulieferer. WKW macht nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Euro Umsatz und besitzt ein großes Aktienpaket an Beijing WKW. Eine Sprecherin sagte zuletzt: „Das chinesische Unternehmen könne die hohe Investitionssumme stemmen.“ Das Wuppertaler Unternehmen sei aber nicht eingebunden. (mz/dpa)