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Versicherung & Co. Versicherung & Co.: Wie man sich gegen Weihnachtsbrände schützt

23.12.2013, 14:00
Zu den Feiertagen gehört ein Weihnachtsbaum für viele einfach dazu. Und wer es nostalgisch mag, verzichtet auch auf echte Kerzen nicht. Das ist aber ein Risiko, weil der Nadelbaum leicht Feuer fängt.
Zu den Feiertagen gehört ein Weihnachtsbaum für viele einfach dazu. Und wer es nostalgisch mag, verzichtet auch auf echte Kerzen nicht. Das ist aber ein Risiko, weil der Nadelbaum leicht Feuer fängt. dpa Lizenz

Halle (Saale)/DMN. - Fällt der Weihnachtsbaum um oder fängt er gar Feuer, ist das Fest ruiniert. „Die häufigsten Brandursachen sind brennende Weihnachtsbäume und Adventskränze, auf denen dann die Kerzen sind“, sagt Stephan Schweda vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Viele Menschen unterschätzten die Gefahr, die von echten Kerzen ausgeht. Laut GDV wurden den Versicherern an Weihnachten 2012 rund 11.000 Brände gemeldet.

Wird der Baum im Haus mit Wachskerzen geschmückt, muss er deshalb in ausreichend Abstand zu leicht brennbaren Gegenständen wie Möbeln und Vorhängen stehen. Zwischen den Kerzen und darüberhängenden Zweigen sowie dem Baumschmuck sollte ein Abstand von rund 25 Zentimetern sein. Und die Versicherer haben noch weitere Sicherheitstipps für die Feiertage...

„Advent, Advent, die Wohnung brennt?“ - So beugen Sie Weihnachtsbränden am besten vor:

Umgang mit Kerzen: Sicher werden Kerzen von oben nach unten angezündet, und von unten nach oben ausgepustet. Die Kerzen sollten am Baum gut befestigt sein und gerade nach oben zeigen. Vor allem sollte die Flamme nicht an einen darüberliegenden Ast oder Baumschmuck kommen und diesen entzünden können. Darauf weisen der GDV und die Aktion „Das sichere Haus“ (DSH) hin. Brennende Kerzen sollte man rechtzeitig wechseln, bevor sie ganz niedergebrannt sind. Ein Sicherheitsplus sind selbstlöschende Stumpenkerzen: Sie verlöschen, bevor die Kerze komplett heruntergebrannt ist.

Haushalte mit Kindern und Haustieren sollten besser elektrische Kerzen benutzen, vor allem Kleinkinder dürfen Eltern nicht mit brennenden Kerzen alleine lassen. Ein Nachteil eines Baums mit Wachskerzen zeigt sich bei der Bescherung: Aus Sicherheitsgründen sollten Geschenke nicht direkt unter dem Baum liegen - sie können schnell Feuer fangen.

Frische Kränze und Weihnachtsbäume: Achten Sie möglichst auf frisch gebundene Adventskränze, rät die DSH. Stellen Sie sie nachts an einen kühlen Ort, zum Beispiel auf den Balkon oder die Terrasse. Trockene Zweige fangen leicht Feuer und brennen wie Zunder, sie sollten rechtzeitig entfernt und gegen frische ausgetauscht werden. Außerdem stellen Sie den Adventskranz am besten auf eine nicht brennbare Unterlage, zum Beispiel einen Glas-, Metall-, Ton- oder Porzellanteller.

Auch für den Weihnachtsbaum gilt: „Damit seine Zweige nicht schon am Weihnachtstag trocken sind, sollte er erst kurz vor dem Fest gekauft werden“, rät Stephan Schweda vom GDV. Sonst wirke der Baum wie ein Brandbeschleuniger für übergreifende Flammen - das gelte auch für frische Bäume, an denen etwa Strohsterne hängen. Alternativ kann man den Tannenbaum bis kurz vor dem Fest draußen lagern. Dort muss er aufrecht stehen und sollte vor Sonne, Wind und zu viel Feuchtigkeit geschützt lagern, erläutert die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände in Berlin. Der Baum steht am besten nicht auf einem Betonboden, sondern auf einem Untergrund aus Holz. Darauf trockne das Grün nicht so schnell aus.

Künstlicher Schnee, Glitzerspray und Goldstaub zieren so manchen Weihnachtsbaum. Doch dieser Schmuck ist brandgefährlich. „Die trockenen Zweige fangen ohnehin schnell Feuer. Solche leicht entzündlichen Sprays beschleunigen den Brandverlauf zusätzlich“, sagt Brandoberinspektor Torge Brüning, Sicherheitsexperte beim Infocenter der R+V Versicherung. Deshalb rät er, Tannen, Fichten und Co. lieber nicht zu besprühen.

Der Weihnachtsbaum steht am besten in einem stabilen Ständer und nicht in der Zugluft. Für den Notfall sollte man in der Nähe des Baums einen Eimer Wasser, einen Feuerlöscher oder ein Feuerlöschspray sowie eine Decke zum Löschen bereit halten.

Hausratversicherung übernimmt Wasserschäden

Steht plötzlich der Weihnachtsbaum oder der Adventskranz in Flammen und vernichtet die Einrichtung, bietet eine Hausratversicherung Schutz. Sie ersetzt die Schäden, die durch den Brand entstanden sind - vorausgesetzt, der Schaden wurde nicht grob fahrlässig verursacht. Brennende Kerzen sollten deshalb am besten niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Besonders aufpassen müssen Eltern mit kleinen Kindern: Die beste Vorsichtsmaßnahme ist es, die Kleinen über die Gefahren brennender Kerzen aufzuklären und immer ein Auge auf das Gesteck oder den Baum zu haben.

Gerät der Adventskranz in Brand, sollten Mieter und Hausbesitzer mit Löschwasser nicht geizen. Die durch Wasser ruinierten Sachen werden wie die durch Feuer vernichteten Dinge von der Hausratversicherung bezahlt. Darauf weist der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) hin. Die Versicherung kommt den Angaben zufolge auch für zerstörte Weihnachtsgeschenke auf. Beim Verdacht auf grobe Fahrlässigkeit kann die Versicherung die Erstattung aber mindern.

Schäden am Haus, wie zum Beispiel durch Ruß, werden von der Wohngebäudeversicherung ersetzt. Im vergangenen Jahr zahlten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer für Brandschäden an Weihachten insgesamt 32 Millionen Euro. Die Kosten je Brand lagen damit bei 2900 Euro und seien erneut gegenüber dem Vorjahr gestiegen, berichtet der GDV. (gs, mit Material von dpa)

Kerzen am Adventskranz
Kerzen am Adventskranz
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Aus Sicherheitsgründen sollten Geschenke nicht direkt unter dem Baum liegen. Sie können sonst schnell Feuer fangen.
Aus Sicherheitsgründen sollten Geschenke nicht direkt unter dem Baum liegen. Sie können sonst schnell Feuer fangen.
dpa Lizenz