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Verkehrsministerium Verkehrsministerium: Staatssekretär Rainer Bomba schielt auf Posten des BER-Chefs

Von Timot Szent-Ivanyi 15.12.2014, 18:21
Staatssekretär Rainer Bomba (CDU) wurde frühzeitig Teil des Aufsichtsrats am BER.
Staatssekretär Rainer Bomba (CDU) wurde frühzeitig Teil des Aufsichtsrats am BER. dpa Lizenz

Berlin - Politik kann ziemlich verlogen sein. Er nehme den angekündigten Rücktritt von BER-Chef Hartmut Mehdorn „mit Respekt“ zur Kenntnis, erklärte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Montag in Berlin. Dabei war es der Bund selbst, der Mehdorns Rücktritt herbeisehnte. Treibende Kraft dabei war aber offenbar nicht Minister Dobrindt, sondern sein Mann im BER-Aufsichtsrat: Staatssekretär Rainer Bomba (CDU).

Bomba diente schon Dobrindts Vorgänger Peter Ramsauer (CSU) als Staatssekretär. Dieser hatte ihn in den BER-Aufsichtsrat geschickt, wo Bomba ebenso wenig wie die anderen Kontrolleure das Desaster kommen sah, das im Frühjahr 2012 zu ersten Verschiebung der Inbetriebnahme führte.

Bomba mit eigenen Plänen

Fortan war Bomba daran gelegen, sich als den eigentlichen Experten inmitten unfähiger Verantwortlicher zu präsentieren. Tatsächlich arbeitete er sich tief in die Materie ein und sorgte mit dafür, dass überhaupt eine realistische Bestandsaufnahme der Baustelle vorgenommen wurde.

Spätestens seit dem Regierungswechsel hin zur großen Koalition im Herbst 2013 machte er allerdings kein Geheimnis mehr aus seinem Wunsch, selbst Flughafenchef zu werden. „Ich bin Ingenieur“, sagte er bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Über Mehrdorn äußerte er sich zunehmend kritisch, wie sich Beteiligte erinnern. Bomba befürchtete damals, dass der neue Minister Dobrindt ihn nicht übernehmen werde. Dann kam es überraschend anders, weshalb Bomba erklärte: „Minister Dobrindt und ich arbeiten vertrauensvoll zusammen.“

Doch seines Postens im Ministerium kann sich Bomba nicht sicher sein. So kursieren Gerüchte, Dobrindt halte nur deshalb an Bomba fest, um im Falle eines Scheiterns der geplanten Pkw-Maut ein Bauernopfer präsentieren zu können. Das wird auch Bomba zu Ohren gekommen sein, weshalb für ihn ein Job im Flughafen nach wie vor erstrebenswert ist. „Hier arbeitet einer auf eigene Rechnung“, ist man sich in Kreisen der Koalition sicher.