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Verivox wehrt sich gegen Anschuldigungen Verivox wehrt sich gegen Anschuldigungen: Vorwürfe gegen Vergleichsportal Verivox

14.08.2015, 15:30
Das Vergleichsportal Verivox weist die Anklagen zurück, dass es seine Stellung im Onlinevertrieb ausnutzen würde.
Das Vergleichsportal Verivox weist die Anklagen zurück, dass es seine Stellung im Onlinevertrieb ausnutzen würde. dpa Lizenz

Düsseldorf - Das Vergleichsportal Verivox wird einem Bericht zufolge mit dem Vorwurf konfrontiert, seine Marktmacht im Bereich Energie auszunutzen. Hintergrund seien neue Verträge zu schlechteren Konditionen, die Verivox bei Energiefirmen durchsetzen wolle, berichtete das „Handelsblatt“. So habe der Berliner Billiganbieter Lekker Energie Verivox vorgeworfen, seine „überragende Stellung“ im Onlinevertrieb auszunutzen. Das Vergleichsportal wehrt sich gegen die Anschuldigungen.

Kooperation mit 140 Stromanbietern

Millionen Verbraucher suchen jährlich über Verivox nach günstigen Stromanbietern. Viele von ihnen schließen Verträge über das Portal ab, wofür Verivox von den Anbietern Provision erhält. Denn bei der Firma handelt sich nicht um eine Verbraucherschutzorganisation, sondern um ein gewinnorientiertes Unternehmen.

Rund 140 Stromanbieter kooperieren mit dem Portal – darunter viele Billiganbieter, aber auch Stadtwerke, darunter die Kölner Rhein-Energie. Gerade für Billiganbieter, die auf andere Vertriebswege verzichten, sind Portale wie Verivox enorm wichtig. Für die Rhein-Energie, die sich nicht als Preisbrecher betätigt, spielt es eine untergeordnete Rolle.

Verivox will mehr Provisionen

Verivox hat nun laut dem Bericht die Verträge vieler Kunden gekündigt und bietet neue Vereinbarungen mit deutlich gestiegenen Provisionen und neuen Klauseln an. Demnach verlange das Vergleichsportal künftig etwa auch dann Provisionen, wenn ein Kunde einen Vertrag nicht über Verivox, sondern auf der Internetseite des Anbieters abgeschlossen hat, sich aber in den vier Wochen vor Vertragsabschluss per Verivox über das Angebot informiert hatte. Verivox wolle dies künftig über Cookies, die Angaben über das Surfverhalten enthalten, kontrollieren.

Einige Kunden berichten auch über deutlich höhere Preise. Summen um 80 Euro für einen Vertragsabschluss – je nach Kundenart – würden nun aufgerufen, deutlich mehr als bisher. Das Portal erklärte, es könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Es handle sich dabei um „ganz normale Marktmechanismen“. Zum Teil seien Verträge mit Stromanbietern seit 2005 nicht erhöht worden. Auch der Einsatz von Cookies sei in der Branche „üblich“. (afp, jöw)