Verdi-Kritik an Postzustellung Verdi-Kritik an Postzustellung: Stellt die Post montags keine Briefe mehr zu?

Angeblich stellt die Post montags keine Briefe zu.
Verdi befürchtet langfristigen Wegfall der Montagzustellung.
Intern heißt die Maßnahme schlicht „Sommerflexibilisierung am Montag“. Doch die Aktion birgt durchaus Brisanz. Fünf Wochen lang sollen die Postboten montags keine Briefe mehr zustellen. Bis zum 7. September soll das Programm andauern, so berichtet der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT). Erhalten wir also in den kommenden Wochen montags keine Briefe mehr?
Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi handelt es sich bei der Maßnahme um eine Testphase. Demnach will sich die Deutsche Post damit aus der gesetzlichen Verpflichtung, einmal am Werktag Post und Pakete zuzustellen, langsam zurückziehen. „Es droht der Wegfall der Montagszustellung, das ist keine Lappalie“, warnte ein Verdi-Sprecher. Die Gewerkschaft will die Bundesnetzagentur einschalten.
Post konzentriert sich auf Pakete und Zeitungen
Post-Sprecher Dieter Pietruck will die Maßnahme nicht bestätigen, der Name „Sommerflexibilisierung“ sei ihm nicht bekannt. „Was die Gewerkschaften behaupten, stimmt nicht. Auch an diesem Montag findet eine Zustellung statt.“ Allerdings räumt Pietruck ein, dass durchaus der Eindruck entstehen könne, dass die Post nicht wie gewohnt zugestellt wird. Auf die Zustellung am Montag entfielen durch das Wochenende nur fünf Prozent des gesamten Volumens einer Woche. Der überwiegende Teil der Briefe stamme von gewerblichen Kunden, die ihre Sendungen von montags bis freitags aufgeben.
„Wir wollen unseren Mitarbeitern deshalb die Gelegenheit geben, die Überstunden abzubauen, die sie während des Streiks angehäuft haben. In der verkehrsschwachen Zeit konzentrieren wir uns montags auf Pakete und Zeitungssendungen“, erklärt Pietruck weiter.
Die Post legt dafür unter anderem Zustellungsbereiche zusammen. Ein Zusteller beliefert zwei Bezirke. „Das ist ein ganz normaler Vorgang. Wenn wir keine Sendungen haben, wäre es unrentabel, 100 Prozent des Personals in die Bezirke zu schicken“, sagt Pietruck. (tis)