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Verbraucherpreise Verbraucherpreise: Inflation so niedrig wie zuletzt 2010

13.08.2014, 08:59
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind stabil.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind stabil. dpa Lizenz

Berlin - Die deutlich geringeren Kosten fürs Heizen und Tanken haben die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren gedrückt. Waren und Dienstleistungen waren im Juli im Schnitt nur noch 0,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Niedriger fiel die Rate zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent aus, als die Wirtschaft mit den Nachwehen der Weltfinanzkrise zu kämpfen hatte. Im Juni lag sie noch bei 1,0 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen.

Angst vor einer Deflation - einem für Unternehmen schmerzhaften Preisverfall auf breiter Front - haben zumindest die deutschen Arbeitgeber nicht. „Das scheint mir ein sehr akademisches Thema zu sein“, sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer. „Ich persönlich kenne keinen Unternehmer, der mir gesagt hat: Ich habe Angst vor der Deflation.“ Von Reuters befragte Ökonomen sagen für 2015 wieder eine deutlich höhere Teuerungsrate voraus. Sie wird demnach mit 1,8 Prozent erwartet. Die Schätzung für dieses Jahr liegt bei 1,1 Prozent. Ein Grund dafür sind steigende Lohnkosten, die die Unternehmen an ihre Kunden weiterreichen dürften.

Strom teurer

Entlastet wurden die Verbraucher im vergangenen Monat vor allem bei den Energiekosten, die um durchschnittlich 1,5 Prozent sanken. „Im Gegensatz zu den Vormonaten sind die Energiepreise somit wieder stärker zurückgegangen“, erklärten die Statistiker. Leichtes Heizöl kostete 6,0 Prozent weniger als im Juli 2013, Kraftstoffe 3,1 Prozent weniger. Strom verteuerte sich hingegen um 1,7 Prozent.

Nahrungsmittel kosteten im Schnitt 0,1 Prozent mehr. Weniger mussten Verbraucher für Obst bezahlen (minus 4,8 Prozent). Noch günstiger wurde Gemüse (minus 7,7 Prozent). Kartoffeln verbilligten sich um knapp ein Drittel, Paprika um 18,1 Prozent und Gurken um 16,6 Prozent. Teurer als vor einem Jahr waren hingegen Molkereiprodukte: Für Schnittkäse wurden 14,7 Prozent mehr verlangt, für Quark 13,8 Prozent sowie für Joghurt 6,4 Prozent mehr.