VCD-Liste VCD-Liste: Die umweltfreundlichsten Autos

Der Sieger
In der neuesten Umweltliste des ökologisch orientierten Automobilclubs steht der Lexus CT 200h an erster Stelle. Das Wagen kombiniert Benzin- mit Elektroantrieb, wobei die Batterie durch Bremsenergie und den Verbrennungsmotor aufgeladen wird. Für den Wagen wird ein Nennverbrauch von 3,6 Liter pro 100 Kilometer vom Hersteller angegeben. Er bläst dabei rechnerisch 82 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer in die Luft. Lexus ist die Nobelmarke von Toyota. Das Aggregat entspricht dem des Hybrid-Klassikers Prius. Der bringt es in der aktuellen VCD-Liste noch immer auf den fünften Platz. Der Prius, war der erste Serien-Pkw, der mit dem Antriebs-Doppelherz angeboten wurde, und zwar schon vor 15 Jahren. Der CT 200, ein Kompaktwagen, stand bereits 2011 an der Spitze der Umweltliste. Seine neueste Variante wurde er unter anderem etwas leichter gemacht und aerodynamisch optimiert. Der Wagen tritt in der Kompaktklasse an. Im Herbst wird er harte Konkurrenz bekommen: den Golf GTE. Ebenfalls ein Hybridfahrzeug, allerdings in der sogenannten Plug-in-Variante. Das Auto kann zusätzlich per Steckdose die Batterie mit Strom aus dem Netz laden. Der GTE wird mit deutlich mehr Leistung, aber einem Normverbrauch von nur 1,5 Liter offeriert. Dafür wird der Wagen mit mutmaßlich rund 36000 Euro fast 9000 Euro teurer als der Lexus sein.
Silbermedaille
auf dem zweiten Platz folgen Kleinwagen-Drillinge aus dem Hause VW. Der Eco Up, der Skoda Citigo und der Seat Mii, jeweils in der Variante mit Gasantrieb. Damit wird abermals das Engagement des VW-Konzerns für den Gasantrieb honoriert. Die Kleinwagen stoßen nach offiziellen Angaben lediglich 79 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Der Brennstoff Methan macht es möglich, er ist erheblich umweltfreundlicher als Benzin oder Diesel. Der Schadstoffausstoß ist 20 bis 25 niedriger als bei einem vergleichbaren konventionellen Antrieb. Hinzu kommt, dass das Gas weitgehend von der Energiesteuer befreit ist. Deshalb sind die Spritkosten für die Fahrer richtig günstig: Um 100 Kilometer zurückzulegen muss er etwa nur halb so viel bezahlen wie bei einem Auto mit Ottomotor. Der Platz auf dem Treppchen ist eine Werbeaktion für den Gasantrieb, der hierzulande eine winzige Nische ausmacht. Gasautos haben einen Marktanteil von weit weniger als einem Prozent. VW hat sich dennoch auf die Fahnen geschrieben, diesen Antrieb populär zu machen. Der Lohn dafür war, dass 2012 und 2013 die Drillinge sogar die Spitzenreiter in der Umweltliste waren. Hauptgrund für die Zurückhaltung der Käufer: Die Reichweite der Fahrzeuge ist auf etwa 500 Kilometer beschränkt. Zugleich ist das Netz an Tankstellen sehr löchrig. Nur an etwa 1000 der rund 14000 Stationen hierzulande gibt es CNG (Compressed Natural Gas, komprimiertes Methan). Hinzu kommt, dass die Gasautos vom VW-Konzern mit einem gehörigen Aufschlag im Vergleich zu den Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren angeboten wird. Auf Platz vier rangiert der Audi A3 mit Gasantrieb. Damit hat es zudem einen verbrauchsarmer Kompaktwagen der Premiumkategorie von Europas größtem Autobauer unter die Top fünf der Umweltliste geschafft.
Bronze
Auf dem dritten Rang liegt der Peugeot 308. Es handelt sich um ein rundum vernünftiges Auto mit 120 PS, für das ein Listenpreis ab 25000 Euro gilt. Er ist groß genug, um auch mehrere Kinder nebst Gepäck zu transportieren. Angetrieben wird der Wagen von einem Turbo-Diesel, er verfügt natürlich auch über die inzwischen schon fast obligatorische Start-Stop-Automatik. Die französischen Ingenieure haben es beim 308 geschafft, den Motor so weit zu optimieren, dass er rechnerisch nur noch 82 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt. Es gibt derzeit eine Reihe weiterer Fahrzeuge mit ähnlichen Werten, sie bieten alle aber weniger Platz wie etwa der Hyundai i20 oder der Turbo-Diesel-Golf. Nach den VCD-Berechnungen zählt der 308 zwar zu den umweltfreundlichsten Autos, doch der Autoclub sagt zugleich, er sei „derzeit nicht zum Kauf zu empfehlen“. Der Grund: Für die Klimaanlage wird das höchst umstrittene Kältemittel R1234yf benutzt, das „im Brandfall“ lebensgefährlich für die Insassen sein kann.
Was fehlt
In der Bestenliste des VCD tauchen viele Plug-In-Hybride, die derzeit schon auf dem Markt sind, nicht auf. Diese Autos haben rechnerisch Verbrauchs- und CO2-Werte, die erheblich günstiger liegen als die der Top fünf. Ein besonders krasses Beispiel ist der Sportwagen i8 von BMW. Er stößt offiziell nur 49 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer aus, verfügt in der Kombination von Verbrennungs- und Elektromotor aber über 362 PS. Die Höchstgeschwindigkeit 250 Stundenkilometer. Allerdings sind die angegebenen Verbrauchswerte weit von der Realität entfernt. Sie beruhen auf der umstrittenen NEFZ-Norm, die unter anderem vorschreibt, dass die Autos nicht schneller als 120 Sachen fahren. Der VCD hat sich deshalb entschieden die Plug-In-Hybride in einer separaten Liste für Elektroautos aufzuführen.