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Tipps für Geldanlagen Tipps für Geldanlagen: Sparen trotz Mini-Zinsen?

22.03.2015, 09:44
In den Geldbörsen der Deutschen klimpern zwei neue 2-Euro-Münzen: „25 Jahre Deutsche Einheit“ (Foto) und „Bundesland Hessen“. Die Münzen gelten als gesetzliche Zahlungsmittel, und zwar im gesamten Euro-Währungsgebiet, sagt der Bundesverband deutscher Banken. Ihre Annahme dürfe grundsätzlich nicht verweigert werden - weder in Deutschland noch in anderen Euro-Ländern. Laut Verband geht der Sammlerwert aufgrund der hohen Prägeauflage allerdings kaum über den Nennwert von zwei Euro hinaus.
In den Geldbörsen der Deutschen klimpern zwei neue 2-Euro-Münzen: „25 Jahre Deutsche Einheit“ (Foto) und „Bundesland Hessen“. Die Münzen gelten als gesetzliche Zahlungsmittel, und zwar im gesamten Euro-Währungsgebiet, sagt der Bundesverband deutscher Banken. Ihre Annahme dürfe grundsätzlich nicht verweigert werden - weder in Deutschland noch in anderen Euro-Ländern. Laut Verband geht der Sammlerwert aufgrund der hohen Prägeauflage allerdings kaum über den Nennwert von zwei Euro hinaus. dpa Lizenz

Halle (Saale) - Rainer W., Merseburg: Ist es sinnvoll, mit einer Geldanlage zu warten, bis die Zinsen gestiegen sind?

Antwort: Kaum, denn die Europäische Zentralbank hat vor, in großem Umfang Anleihen aufzukaufen. Sie will damit die Zinsen für die nächsten Jahre niedrighalten. Von daher ist mit spürbaren Zinssteigerungen für die nächste Zeit nicht zu rechnen.

Laura P., Naumburg: Kommt nach dem Höhenflug der Aktienkurse demnächst der große Crash?

Antwort: Nach starken Kurssteigerungen muss man immer auch mit Kursrückschlägen rechnen. Doch einen großen Börseneinbruch sehen wir derzeit nicht: Viele Aktien bieten attraktive Dividendenzahlungen und sind nicht überteuert, während festverzinsliche Anlagen kaum noch Zinsen abwerfen.

Robert W., Halle: Warum fällt der Euro, während der Dollar steigt?

Antwort: Die Europäische Zentralbank hat angefangen, die Märkte mit Geld zu fluten, so dass die Zinsen immer tiefer gesunken sind. In den USA sind die Zinsen dagegen deutlich höher, und das Wirtschaftswachstum ist stärker als im Euroraum. Das führt dazu, dass Anleger verstärkt Dollar nachfragen und Euro anbieten.

Ulf G., Eisleben: Soll man in US-Dollar anlegen, um höhere Zinsen zu bekommen?

Antwort: Dollaranleihen bieten zwar einen deutlichen Zinsvorteil, und aktuell ist der Dollar darüber hinaus auch noch stark, das heißt er könnte weiter aufwerten. Dennoch bleibt ein Wechselkursrisiko für den Anleger. Grundsätzlich sollte man Fremdwährungsanlagen nur beimischen.

Olaf D., Freyburg: Wir möchten 50 000 Euro für zwei Jahre fest anlegen. Aber wie?

Antwort: Für Festgeld oder einen Sparbrief auf zwei Jahre können Sie bis zu etwa 0,5 Prozent bekommen. Etwas mehr ist beispielsweise mit einem Rentenlaufzeitfonds mit Unternehmensanleihen bei zwei Jahren Restlaufzeit möglich. Das bedeutet jedoch auch etwas mehr Risiko. Und die Frage ist, ob sich das für ein Prozent mehr Zinsen lohnt.

Ricarda T., Halle: Lohnt sich noch die Neuanlage in Bundeswertpapieren? Wie hoch ist die Verzinsung?

Antwort: Bei Bundesanleihen mit kürzeren Laufzeiten ist die Rendite inzwischen negativ, das heißt, der Anleger erhält null Zinsen und zahlt sogar drauf. Bei zehnjährigen Bundesanleihen liegt die Rendite unter 0,3 Prozent, sie sind also auch nicht wirklich attraktiv.

Gerda F., Halle: Ich bin 84 Jahre alt und habe mein Geld auf einem Tagesgeldkonto, wo es aber fast keine Zinsen mehr gibt. Was soll ich tun?

Antwort: Sprechen Sie mit Ihrem Berater. Eventuell gibt es für ein Festgeld auf ein halbes Jahr etwas mehr. In nächster Zeit werden die Zinsen wohl nicht besser werden.

Bernd M., Sangerhausen: Wir können 20 000 Euro für einige Jahre anlegen und möchten dafür eine bessere Rendite haben als das mit Festgeld möglich wäre. Was meinen Sie?

Antwort: Mehr Rendite ist ohne Risiko nicht möglich. Sprechen Sie mit Ihrem Berater darüber und lassen Sie sich nach sorgfältiger Beratung Angebote machen, zum Beispiel im Bereich Aktienfonds oder Mischfonds. Lassen Sie sich die Produkte ausführlich erklären und legen Sie nicht alles in eine Anlage. Fragen Sie auch nach Kosten der Anlage.

Paul I., Halle: Wenn ich Gold möchte, kann ich es noch richtig als Stück bekommen oder nur als Papier?

Antwort: Sie können bei Ihrer Bank selbstverständlich Gold in Form von Barren und Münzen bestellen. Die Bank garantiert auch für die Echtheit des verkauften Goldes. Aber Sie sollten Goldbarren und Goldmünzen dann auch sicher verwahren, beispielsweise in einem Banksafe. Sie können Gold aber auch in Form eines Wertpapiers kaufen und ins Depot legen.

Torsten Z., Halle: Macht ein offener Immobilienfonds Sinn?

Antwort: Als Beimischung für ein breit gestreutes Vermögen gehören Immobilien dazu, und das geht gut über offene Immobilienfonds. Anleger müssen bei einem Neuerwerb offener Immobilienfonds aber eine zweijährige Mindesthaltefrist beachten. Außerdem muss eine einjährige Kündigungsfrist eingehalten werden, wobei der Anleger aber bereits innerhalb der Mindesthaltefrist kündigen kann. Aufgrund der Anschaffungskosten sollte die Anlagedauer mindestens fünf Jahre betragen.

Klaus R., Halle: Mir wird eine Anleihe mit drei Prozent Zins angeboten. Ist die durch den Einlagensicherungsfonds geschützt?

Antwort: Nein, Anleihen sind durch den Einlagensicherungsfonds grundsätzlich nicht geschützt. Die Einlagensicherung schützt Bankeinlagen wie Giro- und Sparkonten, Tages- und Festgeldkonten sowie auf den Namen lautende Sparbriefe. Informieren Sie sich über die Bonität des Anleiheschuldners. Die relativ hohe Verzinsung lässt auf ein höheres Risiko schließen.

Roswitha N., Dessau-Roßlau: Was tun mit den Ersparnissen bei den niedrigen Zinsen?

Antwort: Grundsätzlich gilt immer noch die Regel: Breit streuen, unter Berücksichtigung von Anlagezielen und persönlicher Risikoneigung. Auf ein Tagesgeldkonto gehört der „Notgroschen“, der schnell verfügbar bleiben soll. Kann man längerfristig anlegen, kommen zum Beispiel Investmentfonds und Aktien in Betracht. Anleihen sind derzeit aufgrund der niedrigen Zinsen als langfristige Anlage kaum attraktiv. Am besten vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Berater.

Ralf D., Wittenberg: Wie weit steigen die Aktienkurse noch - was denken Sie? Und was soll man tun, wenn man das nächste Kurstal nicht noch mal durchlaufen möchte?

Antwort: Sie sollten immer hinterfragen, wie lange das Geld noch liegen bleiben darf. Wenn es bald benötigt wird, sollte man die hohen Kurse zum Verkaufen nutzen. Generell kann es für Aktienanleger nicht schaden, hin und wieder auch mal Gewinne mitzunehmen oder durch „stopploss-Orders“ eine Absicherung nach unten vorzunehmen. Ein Sprichwort sagt: Verlasse die Party, wenn es am schönsten ist.

Doris K., Halle: Ich spare monatlich mit drei verschiedenen Aktienfonds und bin damit sehr zufrieden. Die Fonds habe ich mir ohne Beratung im Internet gesucht. Soll ich so weitersparen oder jetzt verkaufen?

Antwort: In jüngerer Zeit konnte man mit Aktienfonds, die in Standardwerte anlegen, nicht viel falsch machen. Aber es werden sicher auch wieder andere Zeiten kommen. Deshalb empfehle ich Ihnen, einen Termin mit Ihrem Bankberater auszumachen, um mit ihm in Ruhe die künftigen Erfolgschancen der Fonds zu prüfen und auch mal Musterdepots zu vergleichen.

Paul S., Saalekreis: Machen Sparpläne mit ETFs, also Indexfonds, auf lange Sicht Sinn?

Antwort: Grundsätzlich ja, ein langer Anlagehorizont vorausgesetzt. Beachten Sie die Kosten, die bei einem Sparplan mit ETFs anfallen können. Es könnten je nach Institut Mindestgebühren fällig werden.

Paula O., Halle: Sind Kapitalerträge eigentlich immer steuerpflichtig?

Antwort: Grundsätzlich unterliegen Zinsen, Dividenden und Kursgewinne von Wertpapieren der Abgeltungsteuer, wenn diese insgesamt 801 Euro jährlich pro Person überschreiten. Wer ältere Wertpapiere hat, die vor 2009 erworben wurden, kann Kursgewinne bei Verkauf steuerfrei einnehmen.

Tanja H., Bernburg: Wir haben einen Bausparvertrag. Ist das gut, auch wenn wir nicht bauen wollen?

Antwort: Bausparguthaben sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt und damit sicher. Zudem bieten sie oft noch viel bessere Zinsen als derzeit im Sparbereich geboten werden.