Telefónica-Übernahme Telefónica-Übernahme: Was sich für E-Plus-Kunden künftig ändert

Halle (Saale)/DMN. - Mobilfunkanbieter Telefónica Deutschland - bei Kunden wohl besser bekannt durch die Marke O2 - will den Konkurrenten E-Plus kaufen. Das hat vorerst noch keine Auswirkungen auf E-Plus-Nutzer. Erst einmal müssen Aktionäre und Wettbewerbshüter der Übernahme überhaupt zustimmen. Telefónica rechnet damit, dass der Zusammenschluss bis spätestens Mitte 2014 beendet werden kann. Das Unternehmen und Verbraucherschützer beantworten trotzdem schon jetzt die wichtigsten Fragen der Kunden.
Haben E-Plus-Kunden ein Sonderkündigungsrecht?
Grundsätzlich gilt: Bei Zusammenschlüssen wie jetzt bei Telefónica Deutschland und E-Plus behalten die Kunden ihre Tarife. „Ein Sonderkündigungsrecht besteht deshalb nicht“, sagt Telefónica-Sprecherin Katja Haus. „Die Kunden können davon ausgehen, dass ihre Verträge genauso weiterlaufen wie bisher.“
Preise und Vertragsbedingungen dürften nicht ohne Zustimmung der Kunden geändert werden, bestätigt Telekommunikationsexperte Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Das gilt auch für die Discounter-Angebote.“ Ob solche etablierten Marken wie Simyo oder Base auf Dauer erhalten bleiben, sei laut Telefónica noch ungewiss: „Beide Unternehmen haben sehr starke Marken, wie sich das genau entwickelt, können wir aber zu diesem Zeitpunkt nicht sagen“, so Sprecherin Haus.
Wird der Handy-Empfang künftig besser sein?
In der Branche wird bereits spekuliert, ob die Anbieter ihre Netze zusammenlegen, um Geld zu sparen. Befürchtet werden Folgen für die Empfangsqualität. Denn wenn Sender-Standorte aufgegeben werden, kann das den Empfang verschlechtern. Entwarnung geben kann die Telefónica-Sprecherin nicht, verspricht aber: „Unsere Kunden sollen weiterhin von einem guten Netz profitieren.“
Auch Verbraucherschützer gehen nicht zwangsläufig von einem schlechteren Empfang aus. Vorausgesetzt, dass O2 die Kapazitäten beider Unternehmen halten darf. „Falls E-Plus an einigen Stellen Funkzellen eingerichtet hat, wo O2 keine hat, kann sich das ja auch positiv auswirken“, so Bradler. Allerdings hänge die Geschwindigkeit auch immer von der Masse an Kunden ab, die das Netz nutzen: „Wenn statt 20 Millionen plötzlich 40 Millionen surfen, hat das natürlich Auswirkungen.“
Werden Shops der Mobilfunkanbieter geschlossen?
Manche Mobilfunkexperten befürchten einen Verlust an Service, falls „doppelt“ vorhandene Filialen in den Innenstädten geschlossen werden. „Es ist unser Anliegen, den Service und das Vertriebsnetz wie bisher fortzuführen“, entgegnet Katja Haus von Telefónica. Für den Kunden bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen Wort hält.
Hat der Zusammenschluss Folgen für die Preise?
Möglich ist, dass die Preise fürs mobile Telefonieren künftig langsamer sinken. „Es könnte nicht mehr so schnell billiger werden wie in den vergangenen Jahren“, sagte Telekommunikationsforscher Prof. Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen dem „Handelsblatt“. Denn nach der Fusion von O2 und E-Plus gäbe es nur noch drei große Anbieter auf dem deutschen Markt - die Erfahrung lehre, dass ein starker Wettbewerb dadurch ausbleibt. (mit Material von dpa)
Wer seinen Handy-Tarif wechseln möchte, sollte Schritt für Schritt vorgehen. Die besten Tipps finden Sie in der Bildergalerie:
