Tagesgeldkonto Tagesgeldkonto: Der Zins macht den Unterschied

Kleine Banken schneiden bei der Tages- und Festgeldanlage besser ab, wie die Zeitschrift „Finanztest“ berichtet (Heft 3/2013). So können Sparer beim Tagesgeld derzeit bis zu 1,85 Prozent Zinsen bekommen. Für eine Festgeldanlage mit einer Laufzeit von zwölf Monaten zahlen unbekannte Banken derzeit bis zu 2,01 Prozent Zinsen.
Sparer sollten aber darauf achten, dass ihr Geld ausreichend geschützt ist. In der Regel ist das laut „Finanztest“ der Fall: Bei den meisten der untersuchten Institute sind Einlagen bis zu einem Betrag von 100.000 Euro abgesichert.
Vor allem Tagesgeldkonten liegen wieder im Trend: „Sie verbinden die Flexibilität von Girokonten mit der regelmäßigen Verzinsung des Sparbuches und stellen somit eine echte Alternative dar“, erklärt Janine Pentzold, Finanzexpertin beim Verbraucherportal TopTarif.de. Bei der Auswahl des richtigen Kontos sind aber einige Dinge zu beachten:
Was ist ein Tagesgeldkonto genau?
Im Gegensatz zu Sparbuch oder Festgeld ist Tagesgeld jederzeit verfügbar. Dafür kann die Bank ihre Zinsen theoretisch täglich ändern. Über das Tagesgeldkonto sind anders als beim Girokonto keine Überweisungen oder Lastschriften möglich, auch kann es in der Regel nicht überzogen werden. Die Konten sind meistens gebührenfrei.
Wie finde ich den besten Zinssatz?
Vergleichstabellen der Zins-Konditionen bieten Internet-Portale, Verbraucherzeitschriften oder auch Tageszeitungen. Im Internet finden sich viele Rechner, die die besten Renditen für einen bestimmten Zeitraum anzeigen.
Hier ermitteln und vergleichen Sie die Tagesgeld-Zinsen:
Wie eröffne ich ein Tagesgeldkonto?
„Die besten Tagesgeldkonditionen werden meist online angeboten. Da hier jedoch oft die persönliche Beratung fehlt, ist es ratsam, auf einige Vertragsdetails ein besonderes Augenmerk zu legen“, so Finanzexpertin Pentzold. Kunden, die bereits Online-Banking nutzen, können oft mit wenigen Klick ein Tagesgeldkonto bei ihrer Bank eröffnen. Natürlich kann man den Kontoantrag auch direkt in einer Bankfiliale stellen.
Alternativ gibt es das so genannte Postident-Verfahren. Dazu füllt man neben dem Kontoantrag auch ein Postident-Formular aus (gibt es auch im Internet). Es dient dazu, die Identität zu überprüfen. Nach Ausfüllen des Antrags geht man zum Postamt, legen den Ausweis vor und leistet eine Unterschrift.
Muss ich bei derselben Bank auch ein Girokonto eröffnen?
In der Regel nicht. Nur einzelne Banken knüpfen Tagesgeldkonten an andere Produkte. Hier sollten Kunden genau prüfen, ob sie diese brauchen. Ansonsten gibt es viele Tagesgeldkonten, die unabhängig geführt werden können.
Was ist von speziellen Angeboten für Neukunden zu halten?
Sehr hohe Zinsen gelten oft nur für Neukunden. Deshalb sind die Angebote zwar grundsätzlich zu empfehlen. Allerdings ist zu beachten, dass die Zinsen meist nach einigen Monaten fallen, wie Max Herbst von der unabhängigen FMH-Finanzberatung warnt. Wer dann nicht auf Rendite verzichten will, muss sich eine neue Bank suchen - was neuen Aufwand bedeutet.
Ist mein Geld auf einem Tagesgeldkonto sicher?
Die Konten der meisten deutschen Banken sind in unbegrenzter Höhe abgesichert. Einige der bestverzinsten Konten stammen aber von ausländischen Banken. In EU-Staaten muss die gesetzliche Einlagensicherung zumindest für Beträge von bis zu 100.000 Euro pro Anleger aufkommen. Außerhalb der EU gilt diese Grenze nicht - von zu hohen Anlagesummen raten Verbraucherschützer deshalb ab.
Kann ich unbegrenzt viel Geld auf ein Tagesgeldkonto legen?
Prinzipiell ja. Einige Angebote bieten allerdings hohe Zinssätze nur bis zu bestimmten Summen an.
Muss ich mein Guthaben versteuern?
Damit die Zinserträge nicht oder zumindest nicht voll versteuert werden müssen, sollten Anleger einen Freistellungsauftrag (gilt für alle Zinserträge innerhalb der Grenzen des Sparer-Pauschbetrags, das sind 801 Euro pro Person) oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung (für Studenten, Rentner oder andere Sparer mit sehr niedrigem Einkommen) bei der Bank einreichen. Andernfalls werden automatisch 25 Prozent Abgeltungssteuer - zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer - an den Staat abgeführt.
Was kann ich tun, wenn der Zinssatz für mein Konto sinkt?
Dann lohnt es sich oft schlicht, ein besser verzinstes Konto zu suchen. Vom alten Konto kann man das Geld dann einfach abziehen, gekündigt werden muss es nicht. Im Zweifelsfall meldet sich die Bank und fragt, ob das Konto aufgelöst werden soll, wenn dort zu lange kein Geld mehr liegt.
Achten sollten Verbraucher auf den Zinszahlungstermin: In der Regel werden Zinsen pro Jahr ausgewiesen. Die Gutschrift erfolgt aber entweder monatlich, quartalsweise oder jährlich- je nach Kreditinstitut. Je häufiger die Zinsen ausgezahlt werden, desto höher ist der Zinseszinseffekt und somit der Gesamtertrag. Empfohlen werden deswegen Angebote mit monatlicher Zinsgutschrift. (gs/dpa)
