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Styropor Styropor: CDU will Neuregelung für die Entsorgung

30.11.2016, 07:15
Illegal entsorgt: Styropor- Reste in einem Wald bei Merseburg.
Illegal entsorgt: Styropor- Reste in einem Wald bei Merseburg. Peter Wölk

Magdeburg - Die CDU-Landtagsfraktion fordert ein Umdenken bei der Entsorgung von Styropor. Seit der Neuregelung, wonach Styropor mit dem gesundheitsschädlichen Brandschutzmittel HBCD nicht mehr mit sonstigem Bauschutt zusammen entsorgt werden darf, habe die Baubranche ein Entsorgungsproblem, erklärte Ulrich Thomas am Dienstag.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion forderte, das Land müsse bei der Umweltministerkonferenz am Mittwoch eine Initiative aus Sachsen und dem Saarland unterstützen.

Diese dringt auf die Rücknahme der seit 1. Oktober geltenden Vorschrift. Hintergrund der Regelung zur getrennten Entsorgung ist eine EU-Verordnung.

Ulrich Thomas (CDU): Styroporberge führen zu Stillständen auf den Baustellen

Wenn man die gesonderte Verbrennung solcher Abfälle vorschreibe, müsse man auch die Voraussetzungen dafür schaffen, kritisierte Thomas. „Jedem muss klar sein, dass Styroporberge zu Stillständen auf den Baustellen führen.“ Viele Müllverbrennungsanlagen haben keine Zulassung für die Verbrennung von HBCD.

Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) mussten deshalb bundesweit bereits hunderte Baustellen stillgelegt werden.

Das Umweltministerium erklärte, Sachsen-Anhalt könne die EU-Verordnung nicht verändern. Das Landesverwaltungsamt hatte bereits in der vergangenen Woche reagiert und eine Verordnung angepasst. Demnach darf Styropor in Sachsen-Anhalt auch weiterhin mit anderen Abfällen entsorgt werden, wenn in dem Gemisch nicht mehr als 20 Prozent Styropor stecken.

Dies sei die einzige technologisch akzeptable Möglichkeit der Entsorgung, erklärte das Umweltministerium. Weiteren Handlungsbedarf sieht das Ministerium deshalb nicht. (dpa/mz)