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Stichwort Stichwort: Die Carl-Zeiss-Stiftung

19.05.2014, 12:20

Jena - Die Carl-Zeiss-Stiftung wurde am 19. Mai 1889 vom Physiker Ernst Abbe (1840-1935) gegründet. Ziel war es, die vom Mechaniker Carl Zeiss (1816-1888) und dem Chemiker Otto Schott (1851-1935) in Jena gegründeten Optik- und Glas-Firmen unabhängig von Eigentümerinteressen dauerhaft zu sichern. Die drei Industriepioniere, die die Grundlagen der optischen Industrie in Deutschland legten, enteigneten sich und ihre Nachkommen mit der Stiftungsgründung quasi selbst.

Nach dem Statut von 1896 ist die Stiftung nur den Unternehmen, deren Mitarbeitern und gemeinnützigen Zwecken verpflichtet. Die Stiftung ist alleinige Aktionärin der Unternehmen Carl Zeiss (Oberkochen) und Schott (Mainz). Beide Konzerne wurden 2004 in Aktiengesellschaften umgewandelt.

Das Zeiss-Statut gilt als Dokument der Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Deutschland. Es hat nach Einschätzung von Historikern andere Stiftungen, aber auch Normen und Regeln beeinflusst. Den Mitarbeitern wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine betriebliche Altersversorgung, Gewinnbeteiligung oder bezahlter Urlaub zugesagt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung Deutschland entstanden Zeiss und Schott auch in Westdeutschland. Die Amerikaner nahmen aus Jena Fachleute mit, die die Unternehmen in Mainz und Oberkochen gründeten. In Jena wurden die Betriebe verstaatlicht und zum Zeiss-Kombinat zusammengefasst. Nach der Wiedervereinigung haben sich Schott und Zeiss wieder unter einem Dach zusammengefunden. Die Zeiss-Stiftung hat einen Doppelsitz in Heidenheim (Baden-Württemberg) und Jena.