Spartipps für Senioren Spartipps für Senioren: Mit 65 Jahren wird einiges billiger
Bonn/dpa. - Und auch wenn sich der ein oder andere fragen mag, warum eranders behandelt wird als Jüngere, dürften sich viele über diegesparten Euro freuen. Häufig reicht es schon aus, an der Kassenachzufragen und einen Personalausweis vorzuzeigen. Allerdingshandhaben die Einrichtungen Rabatte sehr unterschiedlich.
Ermäßigungen für Senioren bieten unter anderem Theater, Museen undSchwimmbäder. «Ob Senioren Vergünstigungen bekommen und wie dieseaussehen, wird häufig auf kommunaler Ebene entschieden», sagt UrsulaLenz von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen(BAGSO) in Bonn. Das führt zu unterschiedlichen Regelungen: So zahlenRentner beispielsweise im Deutschen Museum in München nur ermäßigtenEintritt, im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt hingegen den vollenPreis.
Uneinheitlich sind auch die Bestimmungen, wer eine Ermäßigungbekommt. Mal zählt das Alter, dann der Status: Beim Zoo Augsburgbeispielsweise zahlen Senioren ab 65 Jahren an der Kasse weniger, derZoo Osnabrück gewährt Rentnern eine Ermäßigung.
Den Senioren bleibt nichts anderes übrig, als vor dem Besuch imMuseum, Theater und Schwimmbad nachzufragen. Es gebe leider keineÜbersichten oder Preisempfehlungen, heißt es beim BundesfachverbandÖffentliche Bäder in Essen. Auch der Deutsche Bühnenverein in Kölnerklärt lediglich, dass die meisten Theater Ermäßigungen für Seniorengewähren. Verlassen können sich ältere Besucher darauf aber nicht: Soerhalten beim Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin allePersonen ab 65 Jahren einen Rabatt. Im Bayerischen Staatsschauspielin München müssen Senioren voll zahlen.
Rabatte gibt es auch dort, wo sie nicht unbedingt zu vermutenwären: Im Cinemaxx Essen beispielsweise können Senioren zuvergünstigten Preisen ins Kino. Das Cineplex in Kassel lässt Rentnereinen verminderten Eintrittspreis zahlen. Beim BundesligistenEintracht Frankfurt zahlen Rentner vier Euro weniger für dieStadionkarte und auch der FC Bayern sowie der VfB Stuttgart bietenSenioren ermäßigte Tickets oder Dauerkarten an. Wer auch im höherenAlter Achterbahn fahren möchte, bekommt etwa im Holiday Park inHassloch oder beim Hansapark in Sierksdorf einen Rabatt.
Neben vergünstigten Eintrittskarten für Veranstaltungen bekommenSenioren gelegentlich auch ermäßigte Abonnements, Büchereiausweiseund Fahrkarten. Bei der Stadtbibliothek Jena beispielsweise erhaltenSenioren Rabatt auf den Leseausweis. Doch zumindest unter den großenBüchereien ist eine solche Ermäßigung selten.
Bessere Karten haben Ältere beim Öffentlichen Nahverkehr. DerVerkehrsverbund Rhein-Ruhr etwa wirbt mit dem Bärenticket um dieGunst älterer Menschen: Alle ab 60 Jahren können für knapp 50 Euroeinen Monat lang den Nahverkehr in der Region nutzen. Der Verkehrs-und Tarifverbund Stuttgart bietet Senioren ab 63 Jahren vergünstigteMonats- und Jahresfahrkarten, während das Seniorenticket der Dadina,des Landkreises Darmstadt-Dieburg und der Stadt Darmstadt, erst anMenschen ab 65 Jahren verkauft wird.
Für alle, die ihre weiter entfernt wohnenden Verwandten undFreunde besuchen möchten, lohnt sich die Senioren-Bahncard derDeutschen Bahn. Menschen ab 60 Jahren erhalten die Bahncard 50 für103 statt 206 Euro und können damit ein Jahr lang zum halben Preis imZug durch die Republik fahren.
Spezielle Regelungen für Senioren gibt es auch bei derGebühreneinzugszentrale (GEZ) in Köln. Zwar müssen auch RentnerRundfunkgebühren bezahlen. Verfügen sie allerdings nur über wenigGeld, können sie sich davon befreien lassen. Diese Möglichkeit gebees für Menschen ab 65 Jahren, deren Einkommen nicht zumLebensunterhalt ausreicht, sagt Nicole Hurst, Sprecherin bei der GEZ.Für sozialbedürftige Menschen bieten übrigens viele EinrichtungenVergünstigungen an - unabhängig von ihrem Alter.
SERVICE-KASTEN: Schwerbehindertenausweis
Menschen mit Schwerbehindertenausweis erhalten Ermäßigungen invielen Einrichtungen. Dieser kann beim städtischen Versorgungsamtbeantragt werden. «Von einem Gutachter wird dann der Grad derBehinderung festgestellt», erklärt Jörn Hube vom Landesamt fürGesundheit und Soziales in Berlin. Ausschlaggebend sei, inwieweit dieBeeinträchtigung im Alltagsleben von dem für das Lebensaltertypischen Zustand abweicht und daher die Teilhabe am Leben in derGemeinschaft beeinträchtigt ist.
Nach deutschlandweit geltenden Kriterien wird der Grad derBehinderung (GdB) festgestellt. Dieser ist in Zehnerschrittenabgestuft. Der Schwerbehindertenausweis wird vom Versorgungsamtausgestellt, wenn der Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt.«Ich glaube, es gibt viele Menschen, die hätten Anspruch auf einenAusweis, haben aber keinen», sagt Hube. Viele Menschen hätten Scheu,ihn zu beantragen, weil sie sich nicht als behindert empfinden oderglauben, ausgegrenzt zu werden. «Aber das ist eigentlichunvernünftig, denn es gibt mit dem Ausweis häufig Ermäßigungen.»
Die Staatlichen Museen zu Berlin etwa verlangen vonSchwerbehinderten nur ermäßigten Eintritt. Beim Dresdner Zoo müssenMenschen mit einem entsprechenden Ausweis weniger zahlen, ebenso wiebei der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf.
