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Service-Center Magdeburg Service-Center Magdeburg: IBM ist zurück in Europa

Von Jan-Ole Prasse 27.06.2013, 17:41
Mit Informationsmaterial präsentierte sich IBM in Magdeburg.
Mit Informationsmaterial präsentierte sich IBM in Magdeburg. dpa Lizenz

Magdeburg/MZ - Der Ministerpräsident strahlte über das ganze Gesicht, als er am Donnerstag auf dem Podium zwischen Gregor Pillen, dem Leiter der IBM-Unternehmensberatungssparte, und der IBM-Vizepräsidentin für „Human Resources“ in Europa, Joanna Daly, saß. „IBM, das steht ab heute für ,Ich bin Magdeburger’“, sagte Reiner Haseloff (CDU).

Denn der IT-Konzern errichtet in Magdeburg sein erstes Service-Center in Deutschland (die MZ berichtete). Bis zum Jahresende sollen rund 100 Mitarbeiter in der Landeshauptstadt eingestellt werden. „Perspektivisch wollen wir bis etwa 2015 rund 300 bis 400 Mitarbeiter in Magdeburg haben“, sagte Gregor Pillen. Für die Stellen werden vor allem Hochschulabsolventen gesucht. Die Arbeitssprache in dem Service-Center soll dabei ausschließlich Englisch sein.

Der Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften ist für IBM einer der entscheidenden Gründe für Magdeburg. „Hier sind in einem 200 Kilometer großen Umkreis 60 Hochschulen und Fachhochschulen“, sagte Pillen. Dieses Potenzial wolle IBM für seine neue Niederlassung nutzen. Hinzu komme noch, dass Magdeburg strategisch günstig in Deutschland liege. Die Entfernungen zu den großen Unternehmen wie beispielsweise in Wolfsburg sei gering. Allerdings soll das Service-Center nicht nur lokal Software-Beratung und Entwicklung anbieten, sondern Teil des weltweiten Netzwerkes der insgesamt 32 IBM-Center werden. „Wir haben mittlerweile in den Wachstumsmärkten wie Indien oder China große Unternehmen, die ebenfalls einen 24-Stunden-Service von uns erwarten“, sagte Pillen. Damit sei Magdeburg Teil einer längerfristigen Strategie. Bisher hatte IBM diese Niederlassungen vor allem in Brasilien, Indien und China. „Wir wollen wieder stärker hier präsent sein“, sagte Pillen: „Denn wenn wir weiter nur in Indien investieren, dann trocknet Europa langsam aus.“ Weitere Center sind in Frankreich und den Niederlanden geplant.

Neben Magdeburg waren nach MZ-Informationen noch vier bis fünf weitere Standorte in Deutschland im Gespräch, darunter auch Leipzig. Haseloff sieht in der Entscheidung für Magdeburg daher auch eine Bestätigung der Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik. „Wir haben neben der allgemeinen Ausbildung vor allem auf die Bildung von Schwerpunkten gesetzt“, sagte Haseloff. Künftig müsse sich noch mehr auf die Profilbildung an den Hochschulen und Universitäten konzentriert werden.

Wo IBM in Magdeburg einziehen wird, steht derzeit noch nicht fest. Klar ist, dass nicht gebaut, sondern gemietet wird. „In zwei Wochen können wir sagen, wo wir hinziehen“, sagte der zukünftige Service-Center Leiter Frank Schwarz. Schon jetzt laufen die Bewerbungsgespräche mit künftigen Mitarbeitern. Bisher seien das alles Leute, die aus Sachsen-Anhalt kommen - unter anderem auch aus Halle.

Interessenten können sich bewerben auf www.ibm.com/de/magdeburgexperience