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Schweizer Kult-Schokolade Schweizer Kult-Schokolade: Toblerone wird halal produziert

17.12.2018, 16:20
Toblerone wird, wie erst jetzt bekannt wurde, seit dem Frühjahr 2018 halal produziert. 
Toblerone wird, wie erst jetzt bekannt wurde, seit dem Frühjahr 2018 halal produziert.  EPA

Köln/Bern. - Die Schweizer Kult-Schokolade Toblerone wird bereits seit dem Frühjahr dieses Jahres halal hergestellt, also den islamischen Vorschriften für die Herstellung von Lebensmitteln gemäß. Das berichten mehrere Medien, darunter die Schweizer Zeitung „Blick“

Die Ausrichtung an den islamischen Speisevorschriften hat demnach vor allem wirtschaftliche Gründe. Dass von halal, was auf Arabisch so viel wie „erlaubt“ heißt, aber nichts auf der Toblerone-Packung zu lesen ist, ist dagegen vor allem politisch begründet.

Nur drei Prozent der jährlichen Toblerone-Produktion wird in der Schweiz verkauft, 97 Prozent dagegen in die ganze Welt exportiert, darunter eben auch viele muslimisch geprägte Ländern. Märkte, die sich der US-Eigentümer der Toblerone, der Lebensmittelkonzern Mondelez mit Sitz in Deerfield, US-Bundesstaat Illinois, nicht entgehen lassen will. Daher die Umstellung, die aber offenbar den Herstellungsprozess gar nicht und die Zutatenliste ebenfalls nur in einer Detailfrage betraf.

Eine Sprecherin bestätigte auf Anfrage der Schweizer Zeitung, dass die Toblerone als halal zertifiziert worden sei. Aber: „Die Originalrezeptur der Toblerone blieb dabei unverändert.“

Lediglich die Eier für die Schokolade dürfen jetzt nicht mehr aus Legehennen-Batterien stammen. Die sind nicht „halal“. Legehennen-Haltung ist allerdings in der Schweiz sowieso bereits seit 1991 verboten. Eier aus Bodenhaltung, die Tierschützer je nach Zahl der Tiere pro Quadratmeter für kaum weniger quälend halten als die auch in Deutschland der Vergangenheit angehörenden Legebatterien, sind dagegen muslimisch betrachtet in Ordnung.

Werbung etwa in Form einer Information wie „halal zertifiziert“ steht dagegen nicht auf den dreieckigen Toblerone-Packungen. Gegen Produkte, die so ausgezeichnet sind, gab es in der Vergangenheit immer mal wieder Internet-Boykottkampagnen. Und das möchte man bei Mondelez ebenso vermeiden wie an den Schweizer Toblerone-Fabriken. (ps)