Schokoladenfabrik aus Halle Schokoladenfabrik aus Halle: Südkorea entdeckt Süßes von Halloren

Seoul/Halle (Saale) - Die Halloren Schokoladenfabrik aus Halle steht vor der Expansion nach Südostasien. Firmenchef Klaus Lellé erklärte am Rande des Besuchs von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Seoul, er habe in den vergangenen Tagen zahlreiche erfolgversprechende Gespräche mit einheimischen Firmen und Importeuren geführt. „Das waren ausgesprochen hochwertige und sehr weit oben angesiedelte Kontakte“, sagte Lellé der MZ, „ich habe jetzt die Qual der Wahl.“ Dank der deutschen Außenhandelskammer habe er „rund um die Uhr zu tun gehabt“. Er wolle in den nächsten Wochen entscheiden, mit welchen Partnern er künftig zusammenarbeiten wolle.
Fest steht bereits jetzt, dass die US-amerikanische Supermarktkette Costco Halloren in ihr Programm aufnimmt. Die ersten zwei Überseecontainer mit Pfefferminzschokoladen-Plättchen im Wert von 140 000 Euro sind bereits auf dem Weg nach Südkorea, der Verkauf soll im Januar starten.
„In puncto Schokolade ist Asien ein riesiger Wachstumsmarkt, das kommt Halloren ungemein entgegen“, so Lellé. Anders als in Deutschland und Europa, wo der Markt gesättigt sei und die Umsätze sinken, entdeckten die Asiaten gerade erst ihren Geschmack für Schokolade. Während in Deutschland pro Jahr und Kopf 97 Tafeln verzehrt werden, sind es in Asien derzeit nur ein bis zwei. Vor 20 Jahren sei Schokolade in Asien noch gar kein Thema gewesen, „da haben Japaner oder Chinesen die Mozartkugeln noch ausgespuckt“, so Lellé.
Kaufkraft steigt
Inzwischen nähere man sich dem westlichen Geschmack an, zudem steige die Kaufkraft. Die Qualität der heimischen Produkte sei aber eher bescheiden, hätten ihm Firmenchefs versichert, so Lellé: „Der Trend geht zu qualitativ hochwertigen Produkten ohne Fremdfette, wie wir sie auch anbieten“, sagte der Halloren-Chef.
In Seoul haben inzwischen die ersten Spezialitätengeschäfte eröffnet, besonders hoch im Kurs steht bei den Südkoreanern belgische Schokolade. Kein Nachteil für Lellé, Halloren hat im belgischen Gent eine Tochter, die die Köstlichkeiten fertigt.
Lellé erklärte, das bis 2018 geplante Umsatzwachstum von jetzt 120 auf dann 300 Millionen Euro sei nur erreichbar, wenn Halloren weiter wachsen könne. Dies sei aber nur in Amerika oder eben Asien durch Import, den Zukauf weiterer Firmen oder Beteiligungen möglich. „Wir suchen immer Unternehmen, die zu uns passen“, so Lellé. Die Halloren AG hat inzwischen 800 Mitarbeiter in Deutschland, den Niederlanden und Belgien. In Seoul hatte Lellé auf ganz besondere Art Werbung für Halloren gemacht. Bei einem Gespräch von Regierungschef Haseloff mit der Spitze des Hanwha-Konzerns lagen auch Halloren-Pralinen auf den Gedecken. (mz)
