Richard Lutz Richard Lutz: Neuer Bahnchef wie erwartet vom Vorstand gewählt

Alexander Dobrindt macht gleich klar, wer der nach wie vor eigentliche Chef im Haus ist: Bei der Pressekonferenz kurz nach der offiziellen Ernennung von Richard Lutz zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Bahn steht der Verkehrsminister in der Mitte des Podiums im 21. Stock der Firmenzentrale in Berlin und spricht mehr als zehn Minuten, bevor sich auch Lutz endlich äußern darf. „Bahnchef ist kein Job wie jeder andere“ – sagt dann der frisch gekürte Vorstandschef und verspricht: „Ich werde den Job zu 150 Prozent machen.“
Lutz wurde wie erwartet gewählt
Zuvor hatte der Aufsichtsrat Lutz wie erwartet gewählt. Er erhielt einen Fünf-Jahres-Vertrag. Der 52-Jährige ist Nachfolger von Rüdiger Grube, der den Staatskonzern im Januar im Streit um die Verlängerung seines Vertrags verlassen hatte. Er wird parallel weiterhin auch für die Finanzen zuständig bleiben. Der Aufsichtsrat beschloss am Mittwoch zudem die Einrichtung eines neuen Vorstandsressorts Digitalisierung und Technik sowie Güterverkehr und Logistik. Über die Besetzung soll nach Angaben von Dobrindt noch im ersten Halbjahr entschieden werden.
Dobrindt sagte, mit dieser Änderung der Strukturen im Vorstand würden die Weichen für die Zukunft der Bahn neu gestellt. Insbesondere der Güterverkehr habe sich bisher „nicht zur vollsten Zufriedenheit entwickelt“, so der CSU-Politiker. Hier sei mehr Dynamik erforderlich. Lutz, der schon seit 1994 bei der Bahn arbeitet, verfüge über „Universalerfahrung“ im Konzern und sei daher die richtige Wahl für den Chefposten.
DB hat wieder Gewinne erwirtschaftet
Der Minister bestätigte, dass die Bahn nach einem Milliardenverlust 2015 im vergangenen Jahr wieder Gewinne erwirtschaftet hat. Die genauen Zahlen will Lutz am Donnerstag vorstellen. Der Aufsichtsrat verlängerte am Mittwoch außerdem vorfristig die Verträge von Personenverkehrs-Vorstand Berthold Huber und Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla um fünf Jahre. Für den Posten des Güterverkehrs-Vorstands ist die Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe, Sigrid Nikutta, im Gespräch.