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"Report Mainz" "Report Mainz": ADAC soll Unternehmer ruiniert haben

04.02.2014, 13:20
Hunderte türkische Unternehmer sollen noch heute offene Rechnungen gegenüber dem ADAC haben, die sie fast um ihre Existenz gebracht hätten.
Hunderte türkische Unternehmer sollen noch heute offene Rechnungen gegenüber dem ADAC haben, die sie fast um ihre Existenz gebracht hätten. dpa Lizenz

Mainz - Hunderte Kleinunternehmer in der Türkei erheben schwere Vorwürfe gegen den ADAC in Deutschland. Das berichtet das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“. Demnach sitzen die Unternehmer infolge des ADAC-Türkeigeschäfts in den Jahren 2008 bis 2010 immer noch auf unbezahlten Rechnungen in Millionenhöhe.

Der ADAC hatte 2008 im Rahmen seiner so genannten „Mehrwert-Strategie“ in der Türkei die Tochterfirma „ADAC Service A. S.“ gegründet und mit Hilfe von externen Dienstleistern eine eigene Flotte mit Pannenhelfern aufgebaut. Nach planmäßigem Start ging die türkische Tochterfirma im Dezember 2010 abrupt pleite.

Ehemalige türkische Dienstleister des ADAC erheben gegenüber „Report Mainz“ den Vorwurf, „ADAC Service A. S.“ hätte über Monate ihre Rechnungen nicht bezahlt. Vor Beginn des Türkeigeschäfts seien sie zudem aufgefordert worden zu investieren. „Der ADAC hat mein Leben zum Einsturz gebracht“, sagte der 53-jährige Unternehmer Musa Tanriverdi aus Istanbul gegenüber „Report Mainz“:

ADAC-Präsident Meyer weist Vorwürfe von sich

In einem Brief an die türkische Botschaft im Jahr 2011, der „Report Mainz“ vorliegt, hatte ADAC-Präsident Peter Meyer offene Forderungen von Dienstleistern nicht bestritten. Er sehe jedoch „keinen Weg zu einer Regulierung der Verbindlichkeiten“ der türkischen Tochterfirma durch den ADAC in Deutschland. Zudem machte er türkische Mitarbeiter der damaligen Auslandstochter für die finanzielle Schieflage verantwortlich. Interne Geschäftspapiere, die „Report Mainz“ exklusiv vorliegen, zeigen jedoch, dass die türkische Tochterfirma von der ADAC-Zentrale in München eng kontrolliert und gesteuert wurde. (ksta)

„Report Mainz“ läuft am Dienstag, 4.Februar um 21.45 Uhr in der ARD