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Regionalklassen bei Kfz-Versicherung Regionalklassen bei Kfz-Versicherung: Niedrigere Beiträge für viele Autobesitzer

Von Kerstin Metze 03.09.2013, 18:18
Die Regionalstatistik ist eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, das Versicherer bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen.
Die Regionalstatistik ist eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, das Versicherer bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen. dpa Lizenz

Halle/MZ - In Sachsen-Anhalt können mehr Autobesitzer mit niedrigeren Beiträgen bei ihrer Kfz-Versicherung rechnen als solche, die höhere Beiträge zu befürchten haben. Das jedenfalls ergibt sich aus der aktuellen Regionalklasseneinteilung, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gestern in Berlin veröffentlicht hat. Die Unterschiede zum Vorjahr sind allerdings so gering, dass es sich Schätzungen zufolge ab 1. Januar nur um etwa 20 Euro weniger oder mehr handeln könnte.

Die Regionalstatistik ist eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, das Versicherer bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen. „Sie spiegelt die Schadensbilanz einer bestimmten Region wider - je niedriger die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus“, erklärt GDV-Pressesprecher Stephan Schweda. Halle mit der Regionalklasse 6 in der Kfz-Haftpflicht etwa bleibt ein teures Pflaster, Wittenberg und der Salzlandkreis haben sich dagegen in die günstigste Einstufung verbessert.

Allerdings lässt sich allein über eine Veränderung bei der Regionalklasse kaum eine Aussage über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen. „Dafür setzt sich der Beitrag aus zu vielen Bausteinen zusammen“, wie Finanzexperte Sven Kretzschmar von der Verbraucherzentrale sagt. Es komme nicht nur darauf an, wo ein Auto zugelassen ist (Regionalklasse), sondern auch welches Auto gefahren wird (Typklasse), wer das Auto fährt, wo es nachts abgestellt wird, wie viele Jahre der Fahrer unfallfrei gefahren ist (Schadenfreiheitsrabatt), vereinbarte Selbstbehalte und anderes. „Deshalb kann man pauschal auch nicht sagen, wie viel ein Kfz-Besitzer spart, dessen Regionalklasse gesunken ist“, betont Kretzschmar. 20 Euro seien da bestenfalls eine grobe Orientierung.

Bis Ende Oktober dürften Autobesitzer die Bescheide über ihre Kfz-Beiträge ab Januar von ihren Versicherern erhalten. Kretzschmar warnt davor, voreilig den Anbieter zu wechseln. „Der Preis ist nicht alles“, sagt er. Die Police sollte vor allem den gewünschten Schutz bieten. Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt bietet in ihren Beratungsstellen für 16 Euro einen Kfz-Versicherungscheck an. Das Computerprogramm filtert dem Interessierten empfehlenswerte Anbieter heraus.

Die Regionalklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung berücksichtigt die Anzahl der Schäden, die in einem Zulassungsbezirk verursacht worden sind, bezogen auf die Anzahl der dort angemeldeten Autos und die Schadenshöhe. „Außerdem werden in der Kaskoversicherung örtliche Besonderheiten berücksichtigt wie Diebstahlhäufigkeit, Sturmschäden und Wildunfälle“, erklärt Schweda. Für die Haftpflicht gibt es 12, die Teilkasko 16 und die Vollkasko 9 Klassen.

Mehr Informationen im Internet: www.gdv.de