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Pilot-Projekt in Hannover Pilot-Projekt in Hannover: "Flüster-Anflugverfahren" kontra Fluglärm

30.06.2013, 07:06
Die Luftflotte der Tui-Tochter TuiFly erprobt nach eigenen Angaben ab Juli in Hannover ein sogenanntes Flüster-Anflugverfahren, bei dem die Maschinen steiler als bislang aus großer Höhe zur Landebahn schweben.
Die Luftflotte der Tui-Tochter TuiFly erprobt nach eigenen Angaben ab Juli in Hannover ein sogenanntes Flüster-Anflugverfahren, bei dem die Maschinen steiler als bislang aus großer Höhe zur Landebahn schweben. TuiFly Lizenz

Hannover/dpa - Ein neues Anflugverfahren könnte künftig Lärmentlastung an großen Luftverkehrs-Drehscheiben bringen. Die Luftflotte der Tui-Tochter TuiFly erprobt nach eigenen Angaben ab Juli in Hannover ein sogenanntes Flüster-Anflugverfahren, bei dem die Maschinen steiler als bislang aus großer Höhe zur Landebahn schweben. Der Anflugwinkel wird von 3 auf 4,5 Grad erhöht, wie der für die rund sechsmonatige Testserie zuständige Flugkapitän, Jörn Mahringer, im dpa-Gespräch sagte. Zudem werde durch präzisere Navigation ein Überfliegen größerer Orte vermieden. Das bereits im Simulator erprobte Verfahren gilt als Modellprojekt.

„Man kann das Verfahren direkt als Blaupause für andere Flughäfen übernehmen - es ist in dieser Kombination weltweit einmalig“, betonte der 46 Jahre alte Flugkapitän. „Wir wissen, dass es geht, da müssen wir nichts beweisen; wir wollen die Lärmauswirkungen am Boden messen - das ist der eigentliche Test“.“ Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) habe das Verfahren analysiert: „Wir haben uns gemeinsam mit der DLR überlegt wie es aussehen könnte, die DLR hat es programmiert.“ Hannover sei ausgewählt worden, weil sich dort der Sitz der Airline befindet und die Verkehrsdichte überschaubar ist.

Da die Landungen im Sichtflug durchgeführt werden müssen, sind sie in Abstimmung mit der Flugsicherung und dem Flughafen wetterabhängig. Mit Ausnahme der 14 Maschinen, die an Air Berlin verchartert wurden, wird die gesamte TuiFly-Flotte am Test beteiligt. „Wir fliegen mit Passagieren an Bord, da das Verfahren keine sicherheitsrelevanten Einschränkungen hat - der Passagier wird es wahrscheinlich gar nicht merken.“