Neue Studie Neue Studie: Chinesische Unternehmen investieren am liebsten in Deutschland

Berlin - Wenn ausländische Unternehmen in Deutschland investieren, ist das ein gutes Zeichen: für die Infrastruktur des Landes, für die Qualifikation hiesiger Arbeitskräfte, für die Attraktivität des deutschen Markts, für die Rechts- und Planungssicherheit, die die Bundesrepublik internationalen Anlegern bietet.
Einer Untersuchung der Unternehmensberatung Ernst & Young zufolge scheint es um diese Standortfaktoren recht gut bestellt zu sein: Nie zuvor haben chinesische Unternehmen so viele Investitionen in Deutschland getätigt wie 2014. Europaweit liegt Deutschland in der Gunst der Investoren aus Fernost mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Die vier wichtigsten Ergebnisse der Studie:
1. Investitionen und Firmenkäufe
79 Direktinvestitionen chinesischer Unternehmen verbuchte die Bunderepublik 2014 und damit mehr, als die vier nächstplatzierten europäischen Länder Großbritannien (40), Frankreich (17), Dänemark (12) und die Niederlande (9) zusammen genommen. Im Vergleich zu 2013 wurde in allen genannten Länder eine teils deutliche Zunahme des chinesischen Engagements registriert, die Zahl der Investitionen in den Top 5-Staaten stieg von 124 auf 157 an. Mit Blick auf Unternehmenskäufe und Übernahmen liegt Deutschland ebenfalls vorn. 2014 erwarben Firmen aus dem Reich der Mitte 36 deutsche Unternehmen, auf den Plätzen danach folgen Großbritannien (26), Frankreich (13), Italien (11) sowie Spanien und die Niederlande ( je 10).
2. Beste Ballungsräume
Die chinesische Vorliebe für Deutschland schlägt sich auch in der Rangliste der investitionsintensivsten Metropolregionen Europas nieder. Das Rhein-Main-Gebiet rund um Frankfurt liegt mit 27 Investitionen gemeinsam mit dem Großraum London europaweit auf Platz eins, gefolgt von Düsseldorf (15), Bremen (12) und Berlin (7). Die Region um Stuttgart (5) auf dem sechsten Platz komplettiert das deutsche Quintett in den europäischen Top Ten.
3. Begehrte Bundesländer
Im innerdeutschen Vergleich konnte – Frankfurt deutet es an - besonders Hessen punkten. 27 chinesische Konzerne investierten 2014 in dem Bundesland. Nordrhein-Westfalen, das 2014 die Rangliste noch angeführt hatte, rutschte mit 18 Investitionen auf Rang zwei, gefolgt von Bremen (12), Baden-Württemberg (9), Berlin (7) und Bayern (2) sowie Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hamburg und Niedersachsen mit je einer Investition
4. Arbeitsplätze und andere Vorteile
Europaweit haben die chinesischen Investitionen 2014 unmittelbar fast 12.000 Arbeitsplätze geschaffen. In Deutschland waren es allerdings nur etwas mehr als 700. Der Großteil der neuen Jobs entfällt auf nur fünf Großprojekte in Russland, Serbien und Schweden, wo in vier Autofabriken und einem Forschungszentrum insgesamt fast 8000 neue Stellen entstanden. Nach Einschätzung der Studienautoren Yi Sun und Peter Englisch wird die Investitionsfreude der Chinesen in Europa noch einige Jahre anhalten. Immer mehr Chinesische Unternehmen wollten weg vom Billig-Image und stattdessen mit hochwertigen Produkten auf den Weltmärkten reüssieren. Hierfür benötigen die Firmen qualifizierte Fachkräfte und Know How. Insgesamt profitiere die Bundesrepublik von der Entwicklung. Dass chinesische Engagements schaffe Wertschöpfung und Arbeitsplätze.