Nach Anschlag in Berlin Nach Anschlag in Berlin: Lkw-Nachrüstung mit Blockiersystem für Spediteure zu teuer

Düsseldorf - Trotz des Lkw-Anschlags auf einen Berliner Weihnachtsmarkt sollten Lastwagen nach Ansicht des Spediteurverbands nicht nachträglich über die bestehenden Vorgaben hinaus mit automatischen Bremssystemen ausgerüstet werden. „Das wäre vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen viel zu kostspielig“, sagte der Geschäftsführer des Verbands Spedition und Logistik Nordrhein-Westfalen, Rüdiger Ostrowski, am Donnerstag. Auch große Spediteure würde eine Nachrüstung zu sehr belasten.
Nach Ostrowskis Schätzung schlägt ein neuer sogenannter Notbremsassistent mit 6000 bis 8000 Euro zu Buche. Seit November 2015 ist er eine Pflichtausstattung für jeden LKW, der neu zugelassen werden soll.
Berliner Anschlags-Lkw wurde gestoppt
Nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“ (Donnerstag), NDR und WDR hatte ein ähnliches System die Fahrt des Berliner Anschlags-Lkw gestoppt. Karlheinz Schmidt vom Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL/Frankfurt) bezweifelt diese Version: „Bei der Ansicht der Fotos ist es für mich nicht unwahrscheinlich, dass nur der Motor abgewürgt wurde.“
Ein automatisches Bremssystem leitet bei einem Aufprall von selbst eine Vollbremsung ein. In einem solchen Fall müssten aber laut Ostrowski Bremsspuren zu sehen sein. (dpa)