Mitteldeutschland Mitteldeutschland: Abenddämmerung im Solar Valley

Erfurt/dpa - Die Krise der Solarindustrie hat in Ostdeutschland tausende Arbeitsplätze gekostet. In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, wo die Sonnenenergiebranche viele Jahre durch Investitionen in neue Fabriken als Jobmotor galt, habe sich die Zahl der Beschäftigten seit 2011 etwa halbiert, sagte der Vorstandsvorsitzende der Branchenvereinigung Solarvalley Mitteldeutschland, Hubert Aulich, in Erfurt. Derzeit seien in der Solarindustrie der drei Länder noch weniger als 9.000 Mitarbeiter beschäftigt.
„Die enormen Überkapazitäten in China haben dazu geführt, dass innerhalb von knapp zwei Jahren die Preise um etwa 70 Prozent gefallen sind“, sagte Aulich. „Wir hoffen, dass sich der Weltmarkt bis Ende 2014 wieder erholt.“
Auch bei einer Markterholung bleibe es Ziel, die Produktion durch technische und technologische Neuerungen günstiger zu machen. Unterstützung per Förderung von Forschung und Entwicklung erwartet Aulich von Bund und Ländern. Die Branchenvereinigung Solarvalley Mitteldeutschland war vom Bund für vier Jahre als Spitzencluster gefördert worden. Diese Förderung laufe Ende 2013 aus. Er erwarte, dass sich die neue Bundesregierung auf eine Anschlussregelung verständigt, sagte der Vorstandsvorsitzende.