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"Mehr Personal bei Hasseröder" "Mehr Personal bei Hasseröder": Neuer Eigner lobt den Standort

Von Steffen Höhne 17.01.2018, 16:31
Blick auf das Leergutlager der Hasseröder Brauerei
Blick auf das Leergutlager der Hasseröder Brauerei dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Die Nachricht hat am Dienstag in der deutschen Bierbranche Wellen geschlagen: Ein Finanzinvestor übernimmt die beiden traditionsreichen Biermarken Hasseröder und Diebels. Das Investment-Unternehmen CK Corporate Finance (CKCF) aus dem hessischen Kronberg und sein Eigner Daniel Deistler sind in der Brauwelt unbekannt.

Das soll sich nun ändern. Deistler  hat eine Bankausbildung absolviert und in Deutschland sowie den USA Betriebswirtschaft studiert. Anschließend arbeitete er für eine Investmentbank und  die Unternehmensberatung „Ernst & Young“.

„Mein Ziel war es jedoch immer, selbst  unternehmerisch tätig zu sein“, sagte Deistler am Mittwoch der MZ. Also stieg er in das Beratungsunternehmen CKCF ein, das ihm heute gehört. Seither berät er nach eigenen Worten mittelständische Firmen und investiert selbst in Firmen. „Bereits seit sieben  Jahren schaue ich mich auch in der Braubranche um“, sagt er.

Zwar kämpfe die Branche in Deutschland mit sinkenden Absätzen, doch gut geführte und bekannte Marken arbeiten laut Deistler weiter wirtschaftlich sehr profitabel.

Deistler: „Hasseröder und Diebels sind etwas verstaubte Bier-Juwelen“

„Hasseröder und Diebels sind etwas verstaubte Bier-Juwelen“, sagt Deistler. „Denen wollen wir neuen Glanz verleihen.“ Finanziert werde die Übernahme vorrangig durch Bankkredite. „Natürlich stecke ich auch eigenes Geld rein“, erklärte er. Spekulationen, andere Investoren, etwa aus China, stünden hinter ihm, weist er zurück.

Deistler  schwärmt von der Hasseröder Brauerei in Wernigerode: „Das ist eine der modernsten Europas, die äußerst effizient geführt wurde.“ Es seien daher auch keine Einsparmaßnahmen oder Personalkürzungen geplant. „Im Gegenteil, wir müssen das Personal in Bereichen wie Marketing und Vertrieb eher aufstocken, um beiden Marken wieder mehr Kraft zu verleihen.“ Das eingespielte Führungsmanagement von AB Inbev bleibe an Bord. Der weltgrößte Bierbrauer AB Inbev will sich in Deutschland nur noch auf die nationalen Marken Beck’s und Franziskaner konzentrieren. Daher wurden Hasseröder und Diebels verkauft.

Dass über Deistler und seine bisherigen Aktivitäten kaum etwas in der Presse oder im Internet zu finden ist, ist nach seinen Worten gewollt: „Ich stehe nicht gern in der Öffentlichkeit.“ Um den Biermarken auch ein unternehmerisches Gesicht zu geben, werde er das nun aber ändern. (mz)