1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Mängel-Report lobt Mercedes und co.: Mängel-Report lobt Mercedes und co.: Deutsche Autos beim Tüv vorne

Mängel-Report lobt Mercedes und co. Mängel-Report lobt Mercedes und co.: Deutsche Autos beim Tüv vorne

Von Michael Greuel 04.11.2015, 18:47
Der Mercedes SLK vom Typ R171.
Der Mercedes SLK vom Typ R171. dpa-tmn Lizenz

Berlin/Köln - Die Dinge könnten derzeit durchaus schlechter liegen für Daimler-Chef Dieter Zetsche. Ob in den USA, China oder in Europa – der Stuttgarter Autobauer verzeichnet überall kontinuierlich starke Absatzzahlen. Die zunehmende Beliebtheit des Autos mit dem Stern könnte dabei auch mit dem zu tun haben, was der Verband der Technischen Überwachungsvereine (VdTüv) jetzt in Berlin in seinem jährlichen Mängel-Report vorstellte.

In der Gesamtschau siegt Toyota

Bei den vom Tüv geprüften Autos im Alter von zwei bis drei Jahren finden sich allein sechs Mercedes-Modelle unter den besten zehn Platzierungen mit den wenigsten erheblichen Mängeln. Als bestes Fahrzeug ermittelten die Tester die Mercedes B-Klasse mit einer Mängel-Quote von 2,8 Prozent, gefolgt vom GLK (2,9) und dem SLK (3,1). „Mercedes hat in vielen Bereichen aufgeholt und schiebt sich mehr und mehr an Toyota heran“ sagte Klaus Brüggemann, Präsidiumsmitglied des Prüf-Verbands.

Dieses Mal schafften es die Japaner in der Kategorie der zwei- bis dreijährigen Autos mit dem Yaris lediglich auf den neunten Platz (Quote: 4,4 Prozent), gemeinsam mit den beiden Audi-Modellen A1 und A6. Nichtsdestotrotz bleibt der Autobauer aus Fernost die insgesamt erfolgreichste Marke mit den altersklassenübergreifend meisten in den Top Ten platzierten Modellen.

Davon ist Ford derzeit ein großes Stück entfernt, auch wenn der in Köln produzierte Fiesta in sämtlichen Alterskategorien eine niedrigere Mängel-Quote als der Schnitt aufweist. In der jüngsten Altersklasse von zwei bis drei Jahren etwa schnitt der Ford Ka mit einer Mängel-Quote von 13,2 Prozent sehr schlecht ab und landete auf dem 129., dem viertletzten Rang. Schlechter waren nur noch der Fiat Punto (13,3), der Fiat 500 (14,1) und der Chevrolet Spark (14,6). Insgesamt waren neun Ford-Modelle über alle Altersklassen verteilt im Test, achtmal landeten sie unter den letzten Zehn. Schlechtere Quoten erzielten nur Renault und Chevrolet.

Für den neuesten Tüv-Report wurden 2015 insgesamt neun Millionen Hauptuntersuchungen an den 233 beliebtesten Fahrzeugmodellen in Deutschland ausgewertet. „Insgesamt hat sich die Qualität der Fahrzeuge in den vergangenen Jahren verbessert“, sagt Klaus Brüggemann. So sei die Quote bei den erheblichen Mängeln bundesweit auf durchschnittlich 22,6 Prozent (Vorjahr: 23,5) leicht zurückgegangen. Rund jedes fünfte Auto erhielt demnach auf Anhieb keine Tüv-Plakette. In NRW wurden ebenfalls weniger erhebliche Mängel ermittelt, die Zahl liegt mit 26,5 Prozent (Vorjahr: 29) aber über dem Bundesschnitt. Für die Region Köln/Gummersbach sank die Quote von 30 auf 23 Prozent.

Beleuchtung macht Probleme

Beanstandet wurden von den Tüv-Prüfern demnach zumeist Unzulänglichkeiten bei der Beleuchtung, am Fahrwerk, an den Bremsen sowie der Öl-Verlust am Motor. Rost hingegen sei kaum noch ein Thema. „Die hohe Zahl an Beleuchtungsmängeln ist sehr erstaunlich, da sie einfach erkannt werden können“, wundert sich Brüggemann.

Je älter das Auto ist, desto mehr müssen die Halter um die Plakette bangen. So fiel bei den zehn- bis elfjährigen Wagen nahezu jeder dritte Wagen durch die Hauptuntersuchung. Fahrer des Porsche 911 müssen sich jedoch wenig Sorgen machen: In den drei Alterskategorien zwischen sechs und elf Jahren fuhr der Sportwagen der Konkurrenz jedes Mal als Klassenprimus davon.