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Fünf Anekdoten zum Discounter-Riesen Lidl aktuell: So sollte der Disscounter ursprünglich heißen

28.02.2017, 06:45

Halle (Saale) - Der Discounter-Riese Lidl hat es innerhalb von vier Jahrzehnten geschafft, zu einer der größten Supermarkt-Ketten Europas aufzusteigen. Nur Konkurrent „Aldi“ hat mehr Filialen, dabei aber weitaus weniger Produkte (700, Lidl 1600) im Sortiment. Wir nennen Ihnen fünf Fakten, die sie vermutlich noch nicht über den Discounter wussten.

Was bedeutet der Name „Lidl“?
Bereits seit 1858 bestand im süddeutschen Heilbronn ein Lebensmittelgeschäft der Gesellschaft Lidl & Co, geführt von der Familie Lidl. Im Jahr 1930 übernahm mit Josef Schwarz das Geschäft und benannte den Laden in Lidl & Schwarz KG um. Nach dem Krieg wurde die Firma von Josef Schwarz mühsam wieder aufgebaut. Er eröffnete 1968 den ersten Supermarkt mit dem Namen "Handelshof". Als Josef Schwarz 1977 verstarb, übernahm sein Sohn Dieter Schwarz das Unternehmen, der die Geschäfte schon einige Jahr führte und bereits 1973 seinen ersten Discountmarkt in Ludwigshafen am Rhein eröffnet hatte. Kurios: Ursprünglich wollte Schwarz den Discounter "Schwarzmarkt" nennen,. Weil die Bezeichnung jedoch zu zweideutig war, besann er sich auf den alten Unternehmensnamen - und "Lidl" war geboren.

Was ist über Unternehmschef Dieter Schwarz bekannt?
Der Sohn von Josef Schwarz gab 1999 die Unternehmensleitung an die Dieter-Schwarz-Stiftung GmbH ab, hielt sich zuvor und auch danach so gut es ging aus der Öffentlichkeit fern. So existieren nur wenige Fotos vom einstigen Unternehmenschef, wohl aber unzählige kuriose Anekdoten. So soll Schwarz einst die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg abgelehnt haben - um nicht fotografiert  zu werden. Auf einem Handelskongress in Berlin soll er sich das Namensschild eines Vertriebsmanagers angesteckt haben, um möglichst unerkannt zu bleiben. Er ist einer der 50 reichsten Menschen der Welt mit einem Vermögen von 16 Milliarden Euro, seiner Frau schenkte er einst zum Geburtstag eine Lidl-Filiale. Sie hätte sich wohl auch über Schmuck gefreut.

Diese Skandale sind über Lidl bekannt.
Dass Lidl in den vergangenen Jahren immer wieder für kleinere und größere Skandale in der Personalführung bekannt geworden ist, ist bekannt. Mitarbeiter berichteten über Videoüberwachung an der Kasse, Bloßstellungen, ungerechte Behandlung und immensen Druck von der Firmenleitung. Ein etwas anderer Skandal tat sich jedoch 2005 auf, als Lidl kurzzeitig Steaks aus Hai-Fleisch verkaufte. Hai? Hai! Blauhai nämlich, dessen Bestand, wie auch der anderer Hai-Gattungen bedroht ist. Nach heftiger Kritik von Tierschützern und Privatpersonen nahm Lidl die Surfer-jagende Delikatesse schließlich aus den Regalen.

Lidl in Großbritannien - ein bisschen anders
Deutsche und Briten beäugen sich und ihre kulturellen Eigenarten ja gerne etwas amüsiert. Lidl ist hingegen vor allem im Reich der Queen ein echter Erfolgsgarant - und immer für eine Anekdote gut. So löste eine Fillialeröffnung im Jahr 2008 einen derartigen Ansturm aus, dass die Sicherheitsleute den Laden wieder schließen mussten. Das Unternehmen nennt seine britischen Kunden "Lidlers". Und Süßigkeiten sind in britischen Lidl-Fillialen im Kassenbereich nicht mehr zu finden, um den Eltern nach Angaben des Unternehmens einen entspannten Einkauf zu ermöglichen. Die meisten Fillialen hat Lidl außerhalb Deutschlands jedoch nicht in Großbritannien, sondern in Frankreich (1400).

Lidl auf dem „Hurricane“-Festival - eine richtig gute Idee
Als erster Discounter kam Lidl 2014 auf die Idee, eine temporäre Filliale auf einem großen Musikfestival aufzubauen. Ausgesucht wurde das "Hurricane"-Festival, verkauft wurde stilecht aus einem blauen Zelt hinaus. Der Umsatz war enorm, ebenso wie der Ärger lokaler Händler im Festivalort Scheeßel, die sich schon auf den Ansturm der trinfreudigen Festivalbesucher vorbereitet hatten - und nun in die Röhre schauten. (mz/moh)